Siemens-Affäre: Druck auf Pierer wächst
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München (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge wird der Mischkonzern Siemens von Aktionären aus den USA gedrängt, in der Schmiergeldaffäre rasch Schadenersatzklagen gegen die früheren Konzernchefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld sowie gegen vier weitere ehemalige Vorstände einzureichen. In einem Schreiben, das drei Pensionsfonds aus den USA über die Anwaltskanzlei Tilp an das Unternehmen schickten, werde eine Frist bis zum 8. November gesetzt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Falls Siemens bis dahin nicht gegen die früheren Vorstandsmitglieder vorgehe, wollen die Aktionäre dies gerichtlich erzwingen.
Sie wollen einen "größtmöglichen Schadenersatz" durchsetzen, hieß es. Nach Angaben des Tübinger Anwalts Andreas Tilp sollen Schadenersatzzahlungen aber "ausschließlich Siemens und damit nur mittelbar" den Aktionären zugute kommen.
Die US-Aktionäre erhöhen mit ihrem Ultimatum den Druck auf Pierer. Der Aufsichtsrat von Siemens hat selbst bereits eine Frist bis Mitte November gesetzt. Gibt es bis dahin keinen Vergleich, dann soll ohnehin geklagt werden. Der Konzern verlangt sechs Millionen Euro von Pierer, jeweils vier Millionen Euro von weiteren Ex-Managern und zwei Millionen Euro von Kleinfeld. In Konzernkreisen heißt es, die meisten früheren Vorstände seien offenbar zu einem Vergleich bereit. Pierer wolle aber nicht zahlen.
Unterdessen verschärft Siemens den Ton gegenüber seiner früheren Führungsriege. "Es ist unehrlich und absurd, allen Ernstes zu behaupten, man habe nichts falsch gemacht, und es habe keinen Schaden gegeben", sagte Siemens-Vorstand Peter Solmssen dem "Tagesspiegel". Er bezog sich damit auf Äußerungen des langjährigen Vorstandschefs Heinrich von Pierer in einem Zeitungsinterview.
Falls die sieben Ex-Vorstandsmitglieder, von denen Siemens Schadenersatz fordert, sich nicht auf eine außergerichtliche Einigung einließen, werde die Beweisführung in dem dann folgenden Zivilprozess "nicht schwierig" sein, sagte Solmssen. "Wenn wir gezwungen werden zu klagen, liegt die Sache in der Hand der Gerichte - und dann geht es um das ganze Vermögen der Beklagten." Das Verhalten Pierers sei daher nicht nachvollziehbar: "Es wäre absolut kurzsichtig, sich nicht mit uns zu einigen, weil es nur teurer werden kann." Die Forderungen seien keineswegs zu hoch. "Es wird niemand ruiniert. Angesichts der früheren Einkünfte der Betroffenen sind unsere Forderungen regelrecht moderat", sagte Solmssen.
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