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13:33 Uhr, 13.12.2004

"Sicherer" Oil Buffer wurde zum heißen Eisen

Wenn sich eines der am besten geeignetsten Veranlagungsinstrumente, mit dem man auf einen steigenden Goldpreis setzen kann, schwer tut, sich die ihm zustehende Beachtung zu verdienen, wie sieht es dann mit Finanzprodukten, die sich mit dem „schwarzen Gold“ beschäftigen, aus? Anders als der Goldpreis, der sich schon ziemlich lange in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend befindet, begab sich der Ölpreis auf eine Berg- und Talfahrt, wobei viele Experten von weiter steigenden, andere wieder von nachgebenden Kursen ausgehen. Der starke Kursrückgang des Ölpreises eröffnete Privatanlegern hervorragende Chancen, um auch im Falle längerfristig seitwärts tendierender Notierungen überaus attraktive Renditen zu erzielen.

JPMorgan Oil-Buffer unter geänderten Marktbedingungen

Vor etwa zwei Monaten brachte JPMorgan das Buffer-Zertifikat auf Brent Crude Oil 1-Monat Futures, bis 21.01.08, ISIN: DE000JPM0U46, auf den Markt. Hierbei handelt es sich um ein währungsgesichertes Bonuszertifikat mit Sicherungsschwelle bei 60% und Bonusniveau von 140% des Ausgangswertes. Das Zertifikat wurde exklusive Ausgabeaufschlag, bei einem Preis von 48,77 US-Dollar pro Fass Brent Crude Oil, zu 100 Euro emittiert.

Demgemäß wurde die 60%-Barriere bei 29,262 US-Dollar angesiedelt, das Bonusniveau liegt bei 68,278 US-Dollar. An Kursen, welche das Bonusniveau übertreffen, ist man als Anleger zu Laufzeitende des Zertifikates zu 100% beteiligt. Da der Ölpreis aber stark nachgegeben hat, interessiert vielmehr, welche Chancen und Risiken dieses Zertifikat nun unter geänderten Rahmenbedingungen beinhaltet.

69,38%-Chance bei Seitwärtsbewegung, Puffer schrumpft auf 27,41%

Bei einem Brent Crude-Preis von 40,31 US-Dollar pro Fass lag die Quotierung dieses Oil-Buffers bei 86,19 – 87,49 Euro. Aufgrund des gesunkenen Ölpreises weist das Zertifikat anstatt der anfänglichen 40% nur mehr einen Sicherheitspuffer von 27,41% auf. Sobald der Ölpreis die 29,262 US-Dollar Marke berührt, oder unterschreitet, wird das Zertifikat mit dem am Laufzeitende aktuellen Gegenwert für ein Fass Brent Crude Oil getilgt – die Chance auf Bonuszahlung ist dann dahin.

Auf der anderen Seite ist die Renditechance logischerweise drastisch gestiegen. Sollte sich der Ölpreis bis zum Laufzeitende des Zertifikates immer oberhalb der 29,262 US-Dollar-Marke bewegen, winkt ein Ertrag von beachtlichen 69,38%, da dann das Bonusniveau zur Auszahlung käme. JP Morgan hat neben diesem hier vorgestelltem noch drei andere Oil-Buffer-Zertifikate im Programm, bei denen die Sicherheitspolster größer und die Ertragschancen geringer sind.

Fazit:
Am Beispiel dieses Bonuszertifikates lässt sich leicht erkennen, wie schnell aus einem vermeintlich sicheren Anlageinstrument ein absolut heißes Eisen werden kann. Deshalb sollte man sich beim Kauf nicht nur von möglichst hohen Sicherheitspuffern und Bonuszahlungen locken lassen.
Andererseits bietet sich vielleicht gerade jetzt ein besonders günstiger Einstiegszeitpunkt in dieses Zertifikat, weil das Risiko absolut absehbar ist – die Chance aber enorm. Wird die Barriere erreicht, so ist man am Laufzeitende genau so gestellt, als ob man ein Indexzertifikat auf Brent Brude Oil gekauft hätte. Kann sich der Ölpreis aber wieder erholen oder in Nähe des aktuellen Niveaus verbleiben, so winken überproportionale Gewinnchancen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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