Short-Seller wettet weiter auf fallende Kurse bei Tesla und Coinbase
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- Coinbase Global IncKursstand: 42,300 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 162,477 $ (Nasdaq)
- Coinbase Global Inc - WKN: A2QP7J - ISIN: US19260Q1076 - Kurs: 42,300 $ (Nasdaq)
Jim Chanos wurde vor allem bekannt, weil er im Jahr 2001 auf einen Zusammenbruch des Energiekonzerns Enron wettete. Das Unternehmen war lange Zeit ein echter Wall-Street-Liebling, hatte mit zahlreichen Bilanztricks aber Umsätze und Gewinne künstlich aufgeblasen und kollabierte schließlich. Chanos hatte rechtzeitig den Betrug erkannt und auf fallende Kurse gesetzt.
Zuletzt war Chanos mit seinem Hedgefonds Kynikos Associates vor allem mit Wetten auf fallende Kurse im Technologie- und Kryptosektor, wo er maßlose Kursübertreibungen ausmachte, in den Schlagzeilen.
Wie Chanos jetzt in einem Twitter-Spaces-Interview verriet, wettet er weiter auf fallende Kurse beim Elektroautobauer Tesla und bei der Kryptobörse Coinbase.
Bei Tesla sieht Chanos weiterhin eine zu hohe Bewertung der Aktie und zu optimistische Erwartungen für die Umsatz- und Gewinnentwicklung. So werde aktuell erwartet, dass Tesla im kommenden Jahr zwei Millionen Fahrzeuge verkauft. Dies seien aber rund 50 Prozent des weltweiten Marktes für Luxusautos, was Chanos für übertrieben hält, auch weil die Konkurrenz langsam zu Tesla aufschließt. Chanos rechnet mit sinkenden Margen bei Tesla, weil es sich immer noch um einen Autobauer handle und Tesla zunehmend mit den Problemen der Autoindustrie konfrontiert werde, nachdem Tesla bisher im Vergleich zu anderen Autobauern sehr hohe Gewinnmargen verbuchen konnte. Tesla sei kein Roboterbauer und keine KI-Firma, sondern ein Autobauer, so Chanos, und verdiene es deshalb auch, wie ein Autobauer bewertet zu werden.
Seine Short-Position bei Coinbase habe nichts mit den stark gefallenen Kursen bei Kryptowährungen zu tun, sondern mit grundlegenden Zweifeln am Geschäftsmodell der Kryptobörse, sagte Chanos. Das Problem sei, dass die Kryptobranche entgegen aller Behauptungen deutlich ineffizienter sei als das gewöhnliche Finanzsystem. So habe Coinbase operative Kosten von 6 Mrd. USD im Jahr, was einer Kostenbasis von ungefähr 6 % auf die Bilanzsumme der Kryptobörse pro Jahr entspreche. Coinbase und andere Akteure seien deshalb auf hohe Kryptokurse und sehr aktives Trading der Nutzer angewiesen, um überhaupt ihre hohe Kostenbasis zu verdienen.
Insgesamt waren die Finanzmärkte nach Einschätzung von Chanos in den vergangenen Jahren stärker von träumerischen Visionen als der harten Realität des Geschäftslebens bestimmt. FOMO, also die Angst, etwas zu verpassen, sei bestimmend für übertriebene Kurse gewesen. "Dies ist der ultimative FOMO-Markt, und die Menschen investieren in Persönlichkeiten, nicht in Unternehmen", sagte Chanos. Dies sei auch bei der Übernahme von Twitter durch Elon Musk deutlich geworden. "Schauen Sie sich die Texte an, die in Verbindung mit Leuten veröffentlicht wurden, die in Elons Twitter-Deal investieren wollten", sagte Chanos. Hier seien zum Teil Milliarden-Dollar-Beträge ohne vorherige Due Diligence versprochen worden.
Wegen der jüngsten Kursverluste bei Tesla und wegen seiner Twitter-Übernahme ist Elon Musk inzwischen nicht mehr der reichste Mensch der Welt, wie die aktuellen Ranglisten von Forbes und Bloomberg zeigen. Musk wurde inzwischen von Bernard Arnault, dem Gründer des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, überholt.
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