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11:22 Uhr, 17.08.2010

Sesam öffne dich – HeidelbergCement träumt vom Märchen aus 1001 Nacht?

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Der größte deutsche Baustoff-Konzern HeidelbergCement hatte unter der Finanzkrise besonders stark zu leiden, da unter anderem auch viele Infrastruktur-Projekte weltweit gestoppt oder ganz gecancelt wurden. Doch nun soll die Talsohle nach den langen und strengen Wintermonaten nach Ansicht von Konzernchef Bernd Scheifele endlich durchschritten sein und es mit dem Geschäft wieder bergauf gehen. Dies zeigten bereits die Zahlen für das zweite Quartal. Dabei zogen die Umsätze laut „Börse-Online" gegenüber dem Vorjahr wieder um 9,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro an und das nach sechs negativen Berichts-Zeiträumen in Folge. Auch das operative Ergebnis kletterte um 10,4 Prozent auf 492 Mio. Euro und sprang damit nach einem ebenfalls rotgefärbten Q1 wieder in die Pluszone. Allerdings wurde der Ausblick für das laufende und nächste Jahr recht vage formuliert, wie yahoo.de" bemerkt, obwohl zumindest mit überproportionalen Ergebnissen in den Regionen Asien-Pazifik, USA und Afrika gerechnet wird.

Gerade auf dem „schwarzen Kontinent" hat sich HeidelbergCement mit der Weltbank einen namhaften Verbündeten ins Boot geholt, der sich nach Ansicht von „Börse-Online" zum geeigneten „Türöffner" entwickeln könnte. Im Visier steht besonders Westafrika, wo sich in Ländern wie Nigeria aufgrund bedeutender Öl- und Gasfunde ein großer Bedarf an Straßen, Häfen und Wohnungen ergeben könnte, für deren Bau Zement wiederum unerlässlich ist. Nach Aussage von Scheifele „hat sich Afrika gut aus der Krise herausentwickelt" und auch der IWF erwartet für den Kontinent 2010 ein Wachstum von fünf Prozent. Die Weltbank hat sich über eine Tochter zunächst einen Anteil von acht Prozent an HeidelbergCement Africa gesichert und wird mit einer Kapitalbeteiligung von 180 Mio. Dollar einsteigen. Der strategisch-wichtige Deal könnte Scheifele zufolge darüber hinaus Modellcharakter haben und möglicherweise auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in ähnlicher Weise auf den Plan rufen, diesmal aber in Bezug auf Zentralasien und Russland. Allerdings gibt es hier noch keine Verträge wie beispielsweise mit Konkurrenten wie der Schweizer Holcim oder der französischen Lafarge.

Unter der Schar der Analysten zeigt sich für die in den DAX aufgestiegene HeidelbergCement-Aktie nach den Quartalszahlen trotz einiger Kurszielsenkungen zumeist ein recht positives Bild, wobei die NordLB, Citigroup, Jefferies, Goldman Sachs sowie Merck Finck auch weiterhin an der Einstufung „Buy" bzw. die Credit Suisse an ihrem Urteil „Outperform" mit Kurszielen zwischen 46 und 53 Euro festhalten. Die WestLB hat den Titel sogar von Neutral auf „Add" angehoben und ihre Zielmarke auf 45,50 Euro angepasst. Lediglich das Düsseldorfer Bankhaus Lampe war laut „dpa-AFX" mit den Zahlen nicht so ganz zufrieden und sieht bei der Einschätzung „Neutral" nur eine Zielmarke von 42 Euro für gerechtfertigt.

Nicht ganz so zuversichtlich wie die fundamentale Seite sieht das Bild aus charttechnischer Sicht nach dem Rückfall der Aktie unter 38,22 Euro aus. So rechnet man hier für die kommenden Wochen mit weiteren Abgaben bis zu einem Ziel bei 26,50 Euro. Erst oberhalb von 42 Euro würde sich das Chartbild wieder aufhellen und weitere Zugewinne bis 49,85 Euro möglich machen.

Anleger, die nicht ganz so „schwarz" für die Aktie sehen, könnten über zwei neue CLASSIC-Aktienanleihen von Macquarie Oppenheim mit einer Laufzeit bis März bzw. September 2011 Maximalrenditen von 8,96 bzw. 13,19 Prozent erzielen. Der Basispreis ist mit 33,50 Euro bei beiden Produkten gleich und bietet auf dem aktuellen Niveau nur einen geringfügigen Puffer von etwas mehr als einem Prozent nach unten. Eine Seitwärts-Erwartung sollte bei einem möglichen Engagement deshalb auf jeden Fall vorhanden sein, da es bei einem am Laufzeitende unter der angegebenen Marke notierenden Basiswert zu einer Aktienandienung kommen würde.

14,50 % p.a. HeidelbergCement CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ22FX
Laufzeit: 25.03.2011
Preis: (16.08.2010) Geld / Brief: 99,85 % / 100,05 %
11,75 % p.a. HeidelbergCement CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ22FY
Laufzeit: 23.09.2011
Preis: (16.08.2010) Geld / Brief: 99,86 % / 100,06 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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