Kommentar
08:39 Uhr, 19.05.2014

Sentiment zu bärisch für eine Korrektur?

Kann der Markt aktuell nicht signifikant fallen, weil zuviele Marktteilnehmer bärisch eingestellt sind und genau darauf warten?

Das Sentiment ist oft ein zuverlässiger Indikator. Sind Marktteilnehmer zu euphorisch, dann ist es unwahrscheinlich, dass die Kurse noch steigen. Wenn alle euphorisch sind, dann hat jeder bereits gekauft. Es fehlt an Anlegern, die die Kurse noch höher treiben könnten. Umgekehrt verhält es sich bei zu bärischer Stimmung. Ist Panik im Markt, dann ist das Tief nicht mehr weit.

Und jetzt? Harald Weygand hat dazu einige sehr aufschlussreiche Beobachtungen gemacht.

Das Sentiment ist bärisch, daran besteht kein Zweifel. Ist damit die Korrektur vom Tisch? Mitnichten. Das Sentiment ist negativ, aber keinesfalls im Bereich der Angst und Panik. Damit ist das negative Sentiment kein klarer Kaufindikator. Ebenso kommt es nicht nur auf das Sentiment an sich an, sondern auch, ob Marktteilnehmer danach handeln. Betrachtet man die Put/Call Ratio zum S&P 500, dann zeigt sich dort kein Anzeichen von bärischem Verhalten. Es ist auch nicht sorglos, aber eben auch noch weit entfernt von der Angst.

Persönlich sehe ich immer noch eine Korrektur als wahrscheinlich an. Marktteilnehmer haben eher einen negativen Bias, handeln aber nicht unbedingt danach. Damit ist der Markt als ganzes aktuell eher neutral. Hohe Neutralität kann sich in beide Richtungen auflösen. Absehbar, welche das sein wird, kann man kaum. Wenn es aber dazu kommt, dann geht es meist sehr schnell.

Vorwegnehmen sollte man die Bewegungsrichtung nicht. Das kann ziemlich daneben gehen. Man sollte aber vorbereitet sein, wenn es passiert. Wenn wir Glück haben, dann ist die 6-monatige Hängepartie bald vorbei.

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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