Kommentar
15:09 Uhr, 12.10.2011

Sentiment: Jetzt wieder long am Aktienmarkt?

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Die Märkte könnten aus Sicht der Sentiment-Analyse bald wieder deutlich ansteigen, wie der „Investor Intelligence Advisors Index“ zeigt. Ich beobachte den Index sehr engmaschig, da er seit Jahren zuverlässig in der Lage ist, wichtige Hoch- und Tiefpunkte am Aktienmarkt zu timen. Bei der Umfrage werden Autoren von US-Börsenbriefen ausgewertet. Daher betrifft der Sentiment-Indikator vor allem die Wall Street. Der S&P 500 Index notiert aktuell rund 11% über seinem Korrekturtief, der DAX fast 20% darüber.

Laut den neuesten Daten, die die Woche zum 12. Oktober abdecken, sind 34,4% der Verfasser von Börsenbriefen in den USA optimistisch (Bullen), nach 37,6% in der Woche zum 5. Oktober. Das ist der geringste Anteil der Bullen seit Sommer 2010, als die Märkte auf breiter Basis begannen, anzusteigen. Die Tiefs vom Oktober wurden auch in den Indizes im September kurzzeitig erreicht. Es liegt also eine positive Divergenz zwischen Sentiment und Kursentwicklung vor.

Der Anteil der Bären stieg in der vergangenen Woche auf 46,3%, von 45,2% zuvor. Der Anteil der Bären ist nahe an dem Hoch, das im März 2009 bei 47,2% erreicht wurde, als die Märkte ein wichtiges Tief markierten.

Die dritte Gruppe im Index – all jene, die neutral sind – verkleinerte sich in der vergangenen Woche auf 19,3% von zuvor 20,4%. Das ist der erste Wert unter der 20-Prozent-Hürde seit September 2008. Daraus sei laut „Investors Intelligence“ bullisch. Denn normalerweise würden die Autoren von Börsenbriefen in dieser Kategorie verharren, um dann irgendwann wieder zum Kauf zu raten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Die meisten Autoren aus dieser Gruppe finden immer neue negative Gründe und schließen sich sukzessive dem Lager der Bären an. Dies sei ein bullisches Zeichen für den Gesamtmarkt.

Die Differenz zwischen Bullen und Bären wuchs auf -11,9% nach -10,8% in der Woche zuvor. Die Differenz bleibt damit weiterhin im klar negativen Bereich. „Der Differenzindikator ist jetzt im Kaufbereich, wobei der größte negative Wert seit März 2009 erreicht wurde. Warten Sie auf eine nennenswerte Erholung im Chart, um ein niedriges Risiko zum Wiedereinstieg zu bekräftigen“, schreiben die Autoren der Studie.

Mit freundlicher Unterstützung von www.investorintelligence.com

Autor: Jochen Stanzl, Chefredakteur Rohstoff-Report

Der Rohstoff-Report ist eine Publikation der BörseGo AG

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