Sentiment - "Ihr Bullenlein, oh kommet ..." (4)
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Investor Intelligence (II) Sentiment - 23.01.02
Wir hatten diese (II) Sentimentdaten am 09.01.03 das letzte Mal in dieser Rubrik aktualisiert. Die ermittelten Werte weisen noch immer das gleiche Set Up auf. Einer stark erhöhten Quote bullisher Advisor steht eine gleichbleibend niedrige Bärenquote gegenüber. Noch immer in den USA sentimenttechnisch kein Wendepunkt.
Wir hätten also noch mehrfach Meldungen mit dem Titel "Ihr Bullenlein, oh kommet ..." veröffentlichen können.
WAS BEDEUTET DIES ABER GENAU ?
Der Punkt ist der, daß eine gleichbleibend erhöhte Bullenquote, oftmals zunächst trendbestätigend wirkt und nicht im Sinne eines Verkaufssignals. Erst ein Abfallen der Bullenquote aus dem Extreme Readings Bereich triggert das sentimenttechnische Verkaufssignal.
[Link "Lesen Sie bitte hierzu den ausführlichen GodmodeTrader Kommentar vom 18.12.02 mit dem Titel "Marktsentiment bullish, Markt steigt ?" nochmals durch." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]
Investors Intelligence ist ein professioneller kostenpflichtiger Dienst, der eine größere Anzahl von US Börsenbriefen verfolgt. Wöchentlich wird eine Datenerhebung vorgenommen. Die einzelnen Newsletter werden eingeteilt in bullishe oder bearishe. Bei der Auswertung dieses Sentimentindikators sind einige entscheidende Faktoren wichtig. Werden "Extreme Readings" erreicht, ist ähnlich wie bei Extreme Readings bei der Put/Call Ratio davon auszugehen, daß das dadurch angezeigte Sentiment als Kontraindikator fungiert. Außerdem sollte der "Spread" zwischen bullisher und bearisher Quote als Auswertungskriterium herangezogen werden, wobei sich beide selbstverständlich komplementär zueinander verhalten. Man sollte bei der Auswertung der Daten das Augenmerk insbesondere auf die Bärenquote richten. In der Regel gilt es unter psychologischen Gesichtspunkten als "einfacher" ein bullishes Bias als ein bearishes Bias zu vertreten. Insofern ist ein Ansteigen der Bärenquote ein sehr verläßlicher und aussagekräftiger Indikator, der eine mögliche bevorstehende Bodenbildung anzeigt.
Datenreihe ab Januar 2002.
03.01.02 49.0% 27.5%
10.01.02 52.6% 22.7%
17.01.02 51.6% 24.7%
24.01.02 52.6% 23.7%
31.01.02 51.6% 26.8%
07.02.02 48.5% 28.9%
14.02.02 47.4% 29.5%
21.02.02 47.9% 29.2%
28.02.02 46.8% 31.9%
07.03.02 47.9% 29.2%
14.03.02 52.1% 30.2%
21.03.02 52.1% 28.7%
28.03.02 51.6% 29.7%
04.04.02 54.6% 28.9%
11.04.02 52.6% 30.9%
18.04.02 54.8% 28.4%
25.04.02 52.7% 30.1%
02.05.02 51.1% 29.8%
09.05.02 52.6% 28.4%
16.05.02 52.1% 29.8%
23.05.02 53.1% 30.6%
30.5.02 53.0% 29.0%
06.06.02 48.9% 31.3%
13.06.02 42.9% 34.7%
20.06.02 40.8% 35.7%
27.06.02 42.4% 36.4%
04.07.02 44.0% 34.0%
11.07.02 39.8% 36.7%
18.07.02 35.4% 39.6%
25.07.02 37.1% 40.2%
01.08.02 38.3% 36.2%
08.08.02 35.5% 39.8%
15.08.02 38.5% 37.4%
22.08.02 36.7% 40.0%
29.08.02 45.7% 31.5%
05.09.02 43.3% 33.0%
12.09.02 40.9% 35.5%
19.09.02 41.9% 30.1%
26.09.02 42.2% 34.5%
03.10.02 38.0% 38.0%
10.10.02 31.0% 39.1%
17.10.02 28.4% 43.2%
24.10.02 38.9% 35.6%
31.10.02 43.4% 28.3%
07.11.02 49.4% 29.3%
14.11.02 50.6% 28.1%
21.11.02 49.4% 24.7%
28.11.02 48.3% 25.3%
05.12.02 51.1% 25.0%
12.12.02 50.5% 24.2%
19.12.02 50.6% 25.8%
26.12.02 49.4% 26.5%
02.01.03 48.3% 25.3%
09.01.03 47.8% 27.8%
16.01.03 50.0% 27.2%
23.01.03 50.0%
28.3%
Die Bullenquote verharrt damit auf einem sehr hohen Niveau.
Aus sentimenttechnischer Sicht ist die erhöhte bullishe Quote im Sinne eines Kontraindikators bearish zu werten. Das bullishe Sentiment sollte zur Vorsicht raten, da es jederzeit nach unten Abfallen und damit ein Verkaufssignal auslösen KANN. Aus sentimenttechnischer Sicht liegt bisher das konkrete Verkaufssignal noch nicht vor.
Sentimentanalyse ist EIN Bestandteil der technischen Analyse und spielt insbesondere im mittelfristigen Zeitfenster eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Als übergeordnet sollte jedoch die konkrete Charttechnik der Einzelindizes und Einzelaktien angesehen werden!
Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wenn sogar professionelle Marktteilnehmer alleine aufgrund von Sentimentreadings deutlich zu früh Gegenposition zum Markt einnehmen und im Grunde genommen die längste Zeit ihrer Engagements zum Markt "para" laufen.
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