Sehr gute US-Wirtschaftsdaten: Stützt das die Märkte?
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In der vergangenen Woche haben 684.000 US-Amerikaner einen neuen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Das war der geringste Wert, der seit den ersten Corona-Lockdowns vor rund 13 Monaten verzeichnet wurde.
Da die Erstanträge wöchentlich gemeldet werden, erlauben Sie eine Beurteilung der Wirtschaft fast in Echtzeit. Geht es der Wirtschaft gut, werden tendenziell wenige Menschen entlassen und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind gering. Geht es den Unternehmen schlecht, steigen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auch kurzfristig deutlich an.
Im Zuge der Corona-Lockdowns sind die Erstanträge im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen. Inzwischen haben sie sich wieder deutlich verringert, liegen aber immer noch ungefähr zwei- bis dreimal so hoch wie vor Beginn der Pandemie. Noch immer verlieren jede Woche also deutlich mehr US-Amerikaner ihren Arbeitsplatz als vor Ausbruch der Pandemie.
Trotzdem ist der jüngste Rückgang positiv zu werten. Seit Oktober 2020 waren die Erstanträge nämlich nicht mehr auf ein neues Tief seit Ausbruch der Pandemie gesunken, sondern hatten sich tendenziell seitwärts entwickelt.
Mit dem jetzt verzeichneten Rückgang auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Pandemie ist klar, dass die Erholung der US-Wirtschaft weitergeht. Zugleich zeigt die Entwicklung der US-Erstanträge aber auch, dass die US-Wirtschaft immer noch weit von einer Art "Normalzustand" entfernt ist.
Gute Wirtschaftsdaten wie die sinkenden Erstanträge sind nicht automatisch positiv für die Aktienmärkte. Denn sie können auch einen Zinsanstieg begünstigen und dazu führen, dass eine frühere Beendigung der Unterstützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken für die Wirtschaft eingepreist wird. Es kann also nach positiven Wirtschaftsdaten durchaus auch negative Kursreaktionen an den Aktienmärkten geben ("Good news is bad news.")
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