Analyse
11:22 Uhr, 21.05.2015

Sehen Sie selbst: Japans Plunge Protection Team bei der Arbeit!

Durch den direkten Kauf von Nikkei-ETFs stützt die japanische Notenbank den heimischen Aktienmarkt und sie intensiviert die Käufe immer dann, wenn der Markt sich in eine Konsolidierung begibt oder droht, nach unten wegzukippen.

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 120,8900 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/JPY
    ISIN: EU0009652627Kopiert
    Kursstand: 134,7990 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 120,8900 ¥ (FOREX)
  • EUR/JPY - WKN: 965262 - ISIN: EU0009652627 - Kurs: 134,7990 ¥ (FOREX)
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 20.180,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation)

Auch für den US-Markt soll es ein Plunge Protection Team geben, das sämtliche Kursverluste mitigiert, sollten welche auftreten. Während die Existenz dieses Teams aus meiner Sicht aber nicht vollständig nachgewiesen ist fällt die Beweisführung in Japan viel einfacher: Hier gibt es ein ganz offen agierendes Team, das den Aktienmarkt immer dann hochkauft, wenn er konsolidiert oder droht, zu fallen. Sehen Sie selbst.

Die Kästchen markieren die Tage, an denen die japanische Notenbank ETFs auf den Nikkei 225 Index kaufte. Die Zahl in den Kästchen steht für die Summe in Millionen Euro, die sie dafür aufwenden musste.

BoJ: ETF-Käufe nach Datum und Summe
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Neue Daten belegen jetzt, wie massiv die Bank of Japan den japanischen Aktienmarkt long tradet: Sie kauft im Schnitt alle 2 ½ Tage Aktien-ETFs im Gesamtwert von durchschnittlich 300 Millionen Dollar, das japanische Plunge Protection Team greift damit fast doppelt so häufig ein wie im Jahr 2013 und viermal so häufig wie 2012. Auf Jahresfrist hat sich dabei auch die Summe, die sie dafür einsetzen muss, verdoppelt. Das beste Statement dazu kam vor kurzem vom Chef der japanischen Notenbank, der für all das verantwortlich ist: Er sieht die Aktien-ETF-Käufe der japanischen Notenbank überhaupt nicht als großflächig an. Nun gibt es genau zwei Auslegungsvarianten dieses Statements: Entweder weiß ich nicht, was großflächig wirklich bedeuten würde, oder Kuroda erfindet hier einfach irgendwelche Ausreden.

Demnächst könnte die japanische Notenbank wieder mit Stützungskäufen beginnen. Die Beschreibung "Möglicher Fehlausbruch" gilt nämlich auch für den Nikkei 225 Index nach dem heutigen Tag. Hier habe ich mehr dazu geschrieben wie die Situation an den US-Märkten derzeit zu sehen ist. Auch hier wackelt die Chartsituation.

Nikkei 225 Index: Fehlausbruch und folglich: Korrektur voraus?
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11 Kommentare

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Sie tun wirklich alles, um das Vertrauen in unser Geldsystem komplett zu zerstören. Diskussionen über Alternativen sind leider nach wie vor Mangelwaren. Wahrscheinlich muss es erst richtig knallen, bis uns allen ein Licht aufgeht.

    15:04 Uhr, 21.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • moneymaker22
    moneymaker22

    Jetzt weiß man wenigstens wo der Spruch "Short ist Mord" herkommt :-)

    13:17 Uhr, 21.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Japan ist halt ein Land der kritikfreien, braven Arbeitssklaven, mit denen man einfach ALLES machen kann. Gibts eigentlich Fukushima noch? Oder hat man das einfach von den Bildschirmen entfernt? Aus den Augen aus dem Sinn.

    13:02 Uhr, 21.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Super die Japaner. DAS nenn ich Marktwirtschaft! So wird das was. NUR was? Wer hier von einem "erflogreichen Konzept " redet , hat schlicht und einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank.

    13:00 Uhr, 21.05.2015
  • lusche
    lusche

    Dem schliesse ich mich an. Wie sieht es denn umgekehrt aus, werden die Kurse ggf. auch gedrückt? Werden die Stützungskäufe vorher veröffentlich oder werden die nur einem Teil "Auserwählter" bei einem schönen Essen bekannt gegeben.

    Börse nimmt langasam interessante Formen an :-))

    12:50 Uhr, 21.05.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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