Nachricht
18:30 Uhr, 15.02.2008

Scoach (Frankfurt) - Postbank-Verkauf steht kurz bevor?

Der Druck auf der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post ist offenbar zu groß geworden. Nach der Razzia wegen Steuerhinterziehung ist Klaus Zumwinkel zurückgetreten. Er ist der älteste Vorstandsvorsitzende eines DAX-Konzerns und lenkt die Geschicke der Post seit 19 Jahren.

Die „gelbe Eminenz“ führte den ehemaligen Staatskonzern in die Privatisierung, galt aber zuletzt bei dem Verkauf der Postbank und der Lösung im lahmenden US-Geschäft als Bremsklotz in der Modernisierung des Konzerns. Nun steht auch der Aktienkurs der Deutschen Post AG wieder fester da, und auch die Postbank ist Anlegern heute wieder eine Spekulation wert.

An der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt wurde heute ein Bonus-Zertifikat auf die Postbank rege gehandelt. Mit dem Capped Bonus-Zertifikat mit der WKN „DB1LMZ“ setzen Anleger auf einen Anstieg der Postbank-Aktie, sichern sich aber auch gegen kurzfristige moderate Kursverluste ab.

Gute Zahlen stützen zusätzlich

Neben den Übernahmegerüchten spielten auch die Quartalszahlen eine Rolle, dass die Postbank-Aktie heute gesucht war. Ungeachtet der Finanzmarktkrise hat die Deutsche Postbank im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Steuern habe bei einem Zuwachs von 6,7 Prozent auf 1,004 Milliarden Euro erstmals in der Firmengeschichte die Milliardenschwelle überschritten, teilte die Post-Tochter am Freitag mit.

Bereinigt um Sondereffekte erhöhte sich der Vorsteuergewinn sogar um 9,8 Prozent auf 1,029 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern stieg von 18,9 Prozent zum Jahresende 2006 auf 19,3 Prozent zum 31. Dezember 2007. Der Jahresüberschuss erhöhte sich aufgrund eines Einmaleffektes infolge der Steuerreform um 25,2 Prozent auf 870 Millionen Euro (Vorjahr: 695 Millionen Euro).

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten