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08:18 Uhr, 28.03.2008

Scoach (Frankfurt) - Kurserholung in Asien

Der gestrige Tag bedeutete wieder einen Rückfall in das an der Wall Street schon seit November gewohnte Muster: Im Laufe der Sitzung nimmt die Nervosität zu, die Indizes geraten ins Rutschen und schließen bei ihren Tagestiefs. Im Tagesverlauf wurde die einzige aktuelle Konjunkturmeldung des Tages, nämlich die Jobdaten, zunehmend ignoriert. (Die gleichzeitig publizierte 2. Revision des Wirtschaftswachstums vom vierten Quartal 2007 war Schnee von gestern). Die Tatsache, dass die heute veröffentlichten 366.000 Arbeitslosenmeldungen niedriger waren als in der Vorwoche (375.000) und deutlich unter dem Niveau vergangener Rezessionen lag, ging am Markt vorbei. Die Verluste gingen gleich von zwei Epizentren aus:

- Der ohnehin schon angeschlagene Finanzsektor geriet wieder einmal unter Druck. Epizentrum war dort Lehman Brothers. Leerverkäufer versuchten mit der Investmentbank das gleiche Spiel zu treiben, mit dem sie bereits Bear Stearns erfolgreich zur Strecke brachten. Sie streuten nämlich negative Gerüchte aus, um damit eine Panik auszulösen, die die Bank dann tatsächlich in Schwierigkeiten bringt. Erst vergangene Woche war das Spiel bei einer britischen Großbank versucht worden, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Der Kurseinbruch bei Lehman Brothers zog wieder den ganzen Bankensektor in die Tiefe, zumal zahlreiche Analysten wieder mal ihre Gewinnschätzungen für Finanz-Titel herunterschraubten.

Dass die Kursverluste an der Wall Street sich heute Morgen nicht auf den Kurstabellen der asiatischen Börsen finden lassen, dürfte die Bullen ermutigen. So steigt der Nikkei 225 Index um 1,71% auf 12,820 Zähler, während der Hang Seng Index um 1,88% auf 23,090 Zähler avanciert.

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,580 Zählern taxiert. Das sind 2 Punkte mehr als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag stieg der Index bereits um 1,37% auf 6,578 Zähler.

Intraday Widerstände: 6.575/6.590 + 6.687/6.700 + 6.764
Intraday Unterstützungen: 6.522/6.550 + 6.424/6.443 + 6.370/6.384

Energie: Ölpreis verliert im asiatischen Handel

Die Ölspekulation bekommt Unterstützung aus dem Irak. Dort explodierte eine Pipeline, die den wichtigen Energieträger zum Hafen transferiert. Zeitweise wurden dafür Saboteure verantwortlich gemacht. Die neue Verknappung schraubte den Preis weiter in die Höhe. Der Crude-Kontrakt für Mai stieg gestern in New York um 1,68 Dollar auf 107,58 Dollar je Barrel, am heutigen Morgen notiert der Fasspreis darunter bei 106,90 Dollar.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

13:30
US: Konsumausgaben Februar (Konsens Bloomberg: +0,2% - zuletzt: +0,4%)

13:30
US: Persönliche Einkommen Februar (Konsens Bloomberg: +0,3% - zuletzt: +0,3%)

15:00
US: Michigan Index (endgültig) März (Konsens Bloomberg: 70,0 - vorläufig: 70,5)

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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