Scoach (Frankfurt) - Konjunktursorgen weiter vorherrschend
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erneut schlechte Nachrichten von der Konjunkturfront haben der zuletzt guten Stimmung an den US-Börsen einen Dämpfer versetzt. Nach einem Anstieg von mehr als 425 Punkten im Dow Jones Index in den letzten drei Handelstagen musste der Index gestern einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben, nachdem wieder aufkeimende Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft die Börsianer zu Gewinnmitnahmen veranlassten.
Auch die asiatischen Börsen fallen heute. Der Hang Seng gibt um 0,3% auf 22,550 Zähler ab, der Shanghai Composite verliert gar um 4,5% auf 3,444 Zähler. Der Nikkei 225 Index in Tokio fällt 0,8% auf 12,604 Zähler.
Sorgenfalten bereitet den Marktteilnehmern der unerwartete Rückgang der US-Industrieaufträge im Februar. Laut dem US-Handelsministerium sind in den USA die Auftragseingänge für langlebige Güter im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent gesunken. Volkswirte sind dagegen von einem Anstieg von 0,7 Prozent ausgegangen. Abzüglich des volatilen Transportbereichs fielen die Auftragseingänge sogar um 2,6 Prozent, was dem bislang größten Rückgang in 2008 entspricht. Im Maschinenbaubereich stellte sich ein Rekordrückgang von 13,3 Prozent ein, was den größten Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen aus dem Jahre 1992 bedeutet.
Schwieriges Konjunkturumfeld bremst Investitionen
Die Zahlen untermauern, dass das schwierige Konjunkturumfeld die Investitionsbereitschaft der Unternehmen abbremst. Die Daten vom Häusermarkt gaben ebenfalls wenig Anlass zur Euphorie. Laut dem US-Handelsministerium sind die Verkäufe neuer Häuser im Februar um 1,3 Prozent auf 590.000 gesunken, was dem tiefsten Stand seit 13 Jahren entspricht.
Passend dazu erklärt US-Finanzminister Henry Paulson im Rahmen einer Rede vor der Handelskammer der Vereinigten Staaten, dass die Immobilienkrise weiter die größte Bedrohung für die US-Wirtschaft sei.
Für Unruhe bei den Marktteilnehmern sorgte auch ein Rundumschlag der angesehenen Analystin Meredith Whitney vom Investmenthaus Oppenheimer. Die Finanzexpertin reduziert aufgrund weiter zu erwartenden Wertberichtigungen in Zusammenhang mit der Subprime Krise drastisch ihre Gewinnprognosen für die US-Finanzinstitute Bank of America, Citigroup, JP Morgan und Wachhovia.
Jüngstes Beispiel für die aktuelle Kreditkrise ist der vor dem Scheitern stehende Buy-Out des Medienkonzerns Clear Channel, nachdem sich die übernehmenden Private-Equity-Gesellschaften Thomas H. Lee und Bain Capital Partners LLC mit den finanzierenden Banken nicht über die Finanzierungsmodalitäten einigen können.
DAX leicht schwacher erwartet
Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,472 Zählern taxiert. Das sind 17 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag fiel der Index um 0,51% auf 6,489 Zähler.
Intraday Widerstände: 6.488/6.504 + 6.540 + 6.600
Intraday Unterstützungen: 6.430/6.443 + 6.384/6.405
Erdöl und Gold bleiben auf hohem Niveau
Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg an der New Yorker Terminbörse Nymex gestern um satte 4,60 Dollar auf einen Schlusstand von 105,85 Dollar. Heute Morgen notiert der Kontrakt bereits bei 106,13 Dollar. Händler begründen den Anstieg des Ölpreises neben der erneuten Dollarschwäche mit dem Bericht des US-Energieministeriums, wonach die US-Öllagerbestände in der letzten Woche unverändert geblieben sind. Experten sind von einem Anstieg von 1,8 Millionen Barrel auf 313,6 Millionen Barrel ausgegangen.
Der Preis für die Feinunze Gold stieg in New York um 14,20 Dollar und notiert zum Handelsschluss bei 949,20 Dollar. Heute Morgen wird die Feinunze bei 951,05 Dollar gehandelt. Das Edelmetall setzte seinen Preisanstieg fort, nachdem der US-Dollar weiter gegenüber dem Euro verlor. Schwache US-Konjunkturdaten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank ein weiteres Mal an der Zinsschraube drehen wird. Der überraschend starke Ifo-Geschäftsklima-Index verleiht dem Euro zusätzliche Stärke.
Ausblick Termine Deutschland / Europa
Ab 09:00 Uhr Weltforum zu internationalen Investitionen von OECD und UNCTAD
13:30
US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
13:30
US: BIP Q4 (endgültig) (Konsens Bloomberg: +0,6% - vorläufig: +0,6%)
17:00 Uhr
Rede der Präsidentin der Fed von Cleveland, Pianalto, Investment-Forum der Universität von Dayton
17:00
US Wöchentliche Ankündigung 3- und 6-monatiger Bills
22:30
US Wochenausweis Geldmenge
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.