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08:21 Uhr, 26.03.2008

Scoach (Frankfurt) - Erdöl auf Erholungskurs

Trotz schlechter Konjunkturdaten präsentieren sich die US-Börsen am gestrigen Handelstag robust und bestätigen die positive Tendenz der letzten Tage. Dabei musste die Wall Street die schlechteste Konsumentenstimmung in den USA seit 35 Jahren verdauen. Das vom Conference Board für den Monat März ermittelte US-Verbrauchervertrauen ist auf 64,5 Punkte gefallen. Dieses Niveau wurde zum letzen Mal im Jahre 1973 erreicht, als die Watergate-Affäre den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zum Rücktritt zwang.

Gemäß dem Direkter des Conference Boards, Lynn Franco, sind die Konsumenten in Bezug auf die Aussichten der Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und ihre Einkommensaussichten sehr negativ gestimmt. Die nächste Hiobsbotschaft kam vom Immobilienmarkt. Gemäß dem S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex sind die Häuserpreise in den zwanzig größten US-Metropolen im Januar gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 10,7 Prozent gesunken. Dies stellt den größten Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2001 dar.

Neue Negativ-Nachrichten aus dem Finanzsektor

Auch aus dem Finanzsektor kamen negative Nachrichten, wo die Gewinnprognosen gleich für mehrere Finanzinstitute wie Merrill Lynch, Goldman Sachs oder Lehman Brothers aufgrund von weiterem Abschreibungsbedarf infolge der Hypothekenkrise nach unten korrigiert wurden. Um so erstaunlicher ist, wie der Markt die schlechten Nachrichten und Anfangsverluste weggesteckt hat.

Gemäß dem Chef-Ökonom Peter Cardillo vom Investmenthaus Avalon Partners deutet dies auf eine Bodenbildung hin und darauf, dass das Schlimmste vielleicht schon überstanden ist. Posivite Impulse für die US-Börsen kamen von dem Saatgut-und Düngemittelhersteller Monsanto. Das Unternehmen erhöht bereits das zweite Mal innerhalb von nur zwei Monaten seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2008.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel mit einem Minus von 0,13 Prozent auf 12532 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,23 Prozent auf 1352 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,61 Prozent auf 2341 Punkte zu.

Die Börsen in Fernost tendieren am heutigen Morgen gemischt. Der Hang Seng Index gewinnt um 1% auf 22,688 Zähler, während der Nikkei 225 Index um 0,3% auf 12,706 Zähler fällt.

DAX über 6,500 Punkten erwartet

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,511 Zählern taxiert. Das sind 13 Punkte mehr als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag sprang der Index deutlich ins Plus und beendete den Handel mit einem Aufschlag von 3,24% auf 6,524 Zählern.

Intraday Widerstände: 6.575/6.590 + 6.650/6.666
Intraday Unterstützungen: 6.480/6.497 + 6.430/6.443 + 6.368/6.384

Ölpreis steigt wieder an

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt an der New Yorker Terminbörse Nymex um 39 Cents auf einen Schlusstand von 101,25 Dollar und notiert am heutigen Morgen darüber bei 101,70 Dollar. Nach schlechten Daten vom Häusermarkt und US-Verbrauchervertrauen werden viele Marktteilnehmer in ihren Befürchtungen bestärkt, dass eine Rezession in den USA die weltweite Nachfrage nach Öl drosseln könnte. Zusätzlich erwarten Händler, dass die US-Öllagerbestände in der letzen Woche ein weiteres Mal angestiegen sind. Trotzdem sorgten Händlern zufolge Short-Eindeckungen für steigende Kurse.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

10:00
EWU: Leistungsbilanzsaldo Januar

10:00
DE: ifo-Geschäftsklimaindex März (Konsens Bloomberg: 103,9 - zuletzt: 104,1)

11:00
EWU: Auftragseingang Industrie Januar

13:00
US MBA Hypothekenanträge Vorwoche

13:30
US: Auftragseingang langl. Wirtschaftsgüter Februar Konsens Bloomberg: +0,8% - zuletzt: -5,1%

15:00
US: Neubauverkäufe Februar (Konsens Bloomberg: -2,1% - zuletzt: -2,8%)

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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