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08:27 Uhr, 27.02.2008

Scoach (Frankfurt) - Asiens Börsen in Rallye-Laune

Negative Konjunkturdaten hätten den Bären heute allen Grund gegeben, die US-Aktienmärkte in den Keller zu schicken. Deutlich über den Erwartungen der Volkswirte für den Monat Januar gestiegene Erzeugerpreise wecken bei Börsianer erneut Inflationsängste und Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft. Das Verbrauchervertrauen hat sich im Februar auf den niedrigsten Stand seit 5 Jahren eingetrübt. Die Zahlen spiegeln die pessimistische Einschätzung der US-Bürger zur allgemeinen Wirtschaftslage und des Arbeitsmarktes wieder.

Die weiterhin vorherrschenden Inflationsängste wurden indes durch Aussagen des Vize-Chefs der US-Notenbank Fed, Donald Kohn, entschärft. Gemäß Kohn ist die größte Bedrohung für die US-Wirtschaft die schwache US-Konjunktur und die Krise im Finanzsektor, die steigenden Inflationstendenzen sieht er hingegen nur als vorübergehendes Phänomen an. So rechnet auch die klare Mehrheit der Börsianer damit, dass die Federal Reserve im Rahmen der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses im März den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2,5 Prozent sinken wird.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendet den Handel mit einem Plus von 0,91 Prozent auf 12 685 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewinnt 0,7 Prozent auf 1381 Zähler.

Am heutigen Morgen herrscht auch in Asien Einigkeit darüber, wie die guten Vorgaben aus New York umgesetzt werden sollen: Die Kurse an allen asiatischen Leitindizes klettern in die Höhe. Der Nikkei 225 Index in Tokio gewinnt um 1,49% auf 14,031 Zähler, während der Hong Konger Hang Seng Index um 2,98% auf 24,421 Zähler klettert. Der Shanghai Composite, an dem chinesische Festlandaktien gehandelt werden, gewinnt um 2,15% auf 4,329 Zähler.

DAX über 7000 Punkten erwartet

Die deutschen Standardwerte werden die positive Kursentwicklung der letzten beiden Handelstage voraussichtlich auch heute fortsetzen. Darauf deuten die vorbörslichen Indikatoren hin. Händler verweisen auf die freundlichen Vorgaben von den Börsen in New York und Tokio. Der auf Basis des Dax-Futures ermittelte X-Dax, der den außerbörslichen Stand des Dax zeigt, wird derzeit auf 7.005 Punkte getaxt. Das sind rund 20 Punkte mehr als zum Xetra-Schluss am Vorabend. Am Dienstag konnte der Leitindex um 1,50% auf 6.985,97 Punkte zulegen.

Intraday Widerstände: 7.025 + 7.062/7.075 + 7.125
Intraday Unterstützungen: 6.967/6.985 + 6.925 + 6.855

Euro über 1,50 US-Dollar

Dass der Euro von den Aussichten auf eine weitere Zinssenkung in den USA profitiert, liegt vor allem an der Schwäche des US-Dollars. Dieser verliert gegenüber allen wichtigen Währungen seit gestern deutlich an Boden. Der Euro steigt dabei auf zuletzt 1,5037 US-Dollar.

Ölpreis über 100 Dollar

Der Ölpreis scheint sich über der Marke von 100 Dollar zu stabilisieren. Die Angst vor einer Verknappung der Heizölbestände in den USA und Europa nagt an den Nerven der Marktteilnehmer. Grund hierfür sind die schnell gefallenen Temperaturen in den beiden Regionen, wo die Heizölbestände bereits in den letzten Monaten deutlich gefallen sind. Außerdem kehren Spekulanten im Zuge der Stabilisierung an den Aktienmärkten wieder in Scharen zurück.

Ein Barrel US-Leichtöl für Lieferungen im April kostet aktuell 101,15 Dollar und somit 25 cents mehr als zum Schlussstand am Vortag. Der Preis kletterte gestern in New York bereits um 1,67 Dollar auf 100,90 Dollar.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

14:30
US: Auftragseingang langlebige Wirtschaftsgüter Januar (Konsens Bloomberg: -4,0% - zuletzt: +5,0%)

16:00
US: Neubauverkäufe Januar (Konsens Bloomberg: -0,7% - zuletzt: -4,7%)

16:30
US Öllagerbestände API und EIA

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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