Scoach (Frankfurt) - Aktienmärkte tiefrot, Öl nahe Rekord
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die Aktienmärkte kannten heute nur eine Richtung - den tiefen Süden. Schuld an der Misere waren wieder einmal die üblichen Verdächtigen: Die Finanzkonzerne und der Markt für Eigenheime. Bereits vor Börsenstart verunsicherte die Meldung, die Schweizerische UBS habe angeblich einen Teil ihres Kreditportfolios zu Schleuderpreisen verkauft, was wiederum die Angst vor weiteren massiven Abschreibungen weckte.
Noch größer war der psychologische Schaden den Thornburg Mortgage anrichtete. Die Hypothekenbank, die schwer unter der Krise der US-Immobilien- und Kreditmärkte leidet, sah sich nicht in der Lage, einen Margin Call im Wert von 28 Millionen Dollar zu erfüllen. Margin Calls sind Zahlungsverpflichtungen mit denen wesentlich größere Verbindlichkeiten abgesichert werden sollen. Jetzt geht an der Wall Street die Angst um, dass das Kreditinstitut in den Konkurs geht. Auch der in Anleihen investierende Fonds Carlyle Capital konnte seinen Margin Calls nicht nachkommen. In Bedrängnis geriet auch der Landkreis Jefferson County (Alabama).
Bei der Kommune droht angeblich die Insolvenz, weil nervöse Banken aus Angst ihre Kredite zurückfordern. Damit werden Erinnerungen an den Bankrott des Orange County in Südkalifornien von 1993 geweckt. Zum rabenschwarzen Stimmungsbild passte die Meldung des Verbands der US-Hypothekenbanken, die Zahl der zwangsvollstreckten Eigenheime sei im vergangenen Quartal auf einen neuen Rekord gestiegen, weil immer mehr Eigenheimbesitzer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Im allgemeinen Katzenjammer gingen die überraschend guten Februar-Verkaufszahlen vieler Einzelhändler genauso unter wie der Rückgang der neu gemeldeten Arbeitslosen. Der Dow Jones Industrial Average fiel 1,75% auf 12.040 Punkte, der S&P 500 verlor 2,20% auf 1.304 Punkte, der Nasdaq Composite Index rutschte 2,30% auf 2.220 Punkte.
Börsen in Asien sehen rot
Die gleichen Gründe wie an der Wall Street ziehen heute Morgen auch die Börsen in Asien in die Tiefe. Der Nikkei 225 Index verliert um 3,2% auf 12,782 Zähler, der Hang Seng Index notiert 3,15% im Minus bei 22,606 Zähler. Auch die australische Börse sinkt um über 3%.
DAX mit herben Abschlägen erwartet
Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,518 Zählern taxiert. Das sind 73 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Der Index fiel bereits am Vortag um 1,38% auf 6,591 Zähler.
Intraday Widerstände: 6.585 + 6.615/6.625 + 6.700
Intraday Unterstützungen: 6.497/6.517 + 6.384/6.433 + 6.300
Erdöl nahe Rekordständen
Aktien werden verkauft, Rohstoffe gekauft. Dieser Trend wird stur befolgt, auch wenn die Probleme in den USA zu einer Rezession und daher zu einer Nachfrageabschwächung führen könnten. Immerhin befindet sich der Ölpreis am heutigen Morgen nur wenige cents von seinen Rekordständen entfernt. Ein Barrel des US-Öls WTI kostet 105,53 Dollar und somit 6 cents mehr als zum Schlussstand am Vortag und nur 38 cents unter seinem Allzeithoch bei 105,91 Dollar.
Ausblick Termine Deutschland / Europa
12:00
DE: Nettoproduktion Januar (Konsens Bloomberg: +0,3% mom, +4,6% yoy - zuletzt: +0,8% mom, +4,1% yoy)
14:30
US: Stundenlöhne Februar (Konsens Bloomberg: +0,3% mom - zuletzt: +0,2% mom)
14:30
US: Neue Stellen ex Agrar Februar (Konsens Bloomberg: 35.000 - zuletzt: -17.000)
14:30
US: Arbeitslosenquote Februar (Konsens Bloomberg: 5,0% - zuletzt: 4,9%)
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.