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11:50 Uhr, 21.08.2025

Schweizer Uhrenbranche exportiert vor Zöllerhöhung stark in USA

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Von Andrea Figueras

DOW JONES--Die Uhrenexporte der Schweiz sind im Juli leicht gestiegen. Die Produzenten zogen Lieferungen in den Schlüsselmarkt USA wegen der Zoll-Unsicherheiten erneut vor. Zugleich kühlt sich die Nachfrage nach teuren Uhren aber weiter ab.

Die Ausfuhren von Uhren, die in der Schweiz hergestellten wurden, beliefen sich im Juli auf einen Gesamtwert von rund 2,4 Milliarden Schweizer Franken, das sind 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Daten des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie FH zeigen.

Uhrenexporte in die USA stiegen vor der Einführung der Zölle von Präsident Trump um 45 Prozent. "In Wirklichkeit handelte es sich um eine Maßnahme zum Aufbau lokaler Lagerbestände, die wenig Aufschluss über die tatsächliche Marktlage gibt", räumte der Branchenverband am Donnerstag ein. Ohne das außergewöhnliche US-Ergebnis wäre das Exportvolumen um 0,9 Prozent gesunken.

Für Schweizer Uhren gilt seit April ein Basiszoll von 10 Prozent. Per Anfang August hat Trump den Zollsatz auf Importe aus der Alpenrepublik auf 39 Prozent erhöht und damit stärker als von der Administration zunächst mit 31 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Zölle sind eine schlechte Nachricht für die Schweizer Uhrenindustrie, sagte FH-Präsident Yves Bugmann dem Wall Street Journal. Dennoch aber die USA werden weiterhin ein wichtiger Markt bleiben. Trotz der Zoll-Effekte äußerte sich Bugmann mit Blick auf die Zukunft und das Potenzial des US-Marktes für die Branche zuversichtlich.

Einige Luxusmarken erwägen wegen der Zölle weitere Preiserhöhungen, obwohl der Uhrensektor unter einem turbulenten globalen Umfeld leidet. Die USA hatten sich als Lichtblick für den Sektor entpuppt, während der Absatz im lange boomenden chinesischen Markt unter der schwachen Konjunktur leidet.

Die Exporte von Schweizer Uhren nach China gingen im Juli um 6,5 % zurück.

Die Swatch Group, die unter anderem hochwertige Zeitmesser wie Omega und Blancpain herstellt, meldete im Juli einen Umsatzeinbruch für das erste Halbjahr aufgrund der schwachen Nachfrage in China.

Der Luxusjuwelier und Uhrenhersteller Richemont, zu dem Marken wie Vacheron Constantin und Piaget gehören, verzeichnete zuletzt einen anhaltenden Abwärtstrend in seinem Uhrengeschäft.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/rio/cbr

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