Schweinegrippe treibt Kurs von ETFS Short Lean Hogs
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Seit die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch vergangener Woche die Schweinegrippe auf die zweithöchste Pandemie-Warnstufe gesetzt hat, sind Handel und Kurs des ETFS Short Lean Hogs (DE000A0V9X25) deutlich gestiegen. Der Short ETC hat seit dem 24. April neun Prozent hinzugewonnen. Zudem hat sich das Handelsvolumen verglichen mit dem durchschnittlichen Handel seit Einführung des Produktes im März 2008 teilweise verdreifacht. Offenbar nutzen immer mehr Investoren den Short ETC, um von einem erwarteten Nachfragerückgang nach Schweinefleisch angesichts des Ausbruchs der Schweinegrippe zu profitieren. So haben etwa Russland, China, die Philippinen, Serbien, Kasachstan und Süd-Korea seit Ende vergangener Woche Importsperren für Schweinefleisch aus den USA verhängt.
"Investoren konnten die jüngste Marktvolatilität bei Agrarprodukten durch den weltweiten Ausbruch der Schweinegrippe mit Short-Produkten auf Lebendvieh, wie beispielsweise dem ETFS Short Lean Hogs, ausnutzen“, erklärt Daniel Wills, Senior Analyst bei ETF Securities. „Seit der Verschärfung der Kreditkrise im September 2008 hat ein Angebotsüberhang in vielen Märkten für Lebendvieh zu anhaltenden Kursgewinnen für Short-Investoren geführt. Langfristig kann jedoch die strukturell wachsende Lebensmittelnachfrage aus den Entwicklungsländern zu einer erneuten Preiserholung führen und damit Long-Positionen attraktiv machen.“
Seit Anfang September hat der ETFS Short Lean Hogs 42 Prozent hinzugewonnen und gehört damit zu den fünf Short ETCs mit der besten Performance seit vergangenem Herbst. Neben der Kreditkrise setzt eine weitere Entwicklung die Preise für Schweinehälften unter Druck. Landwirte haben Schweine geschlachtet und damit das Angebot ausgeweitet, da hohe Futterkosten und sinkende Erlöse ihre Gewinne aufzehren. Ein Grund für die hohe Nachfrage ist auch, dass Short ETCs institutionellen Investoren ermöglichen in Wertpapiere mit einer inversen Abbildung der zugrunde liegenden Anlageklasse zu investieren, während sich klassische Leerverkäufe häufig nicht mit ihren Mandaten und den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen vereinbaren lassen.
Short ETCs bilden die tägliche Veränderung des jeweiligen Index (vor Verwaltungsgebühren und Zinsen) mit dem Faktor minus Eins ab. Ein Beispiel: Fällt der zugrunde liegende Index an einem Tag um zwei Prozent, gewinnt der Short ETC zwei Prozent hinzu und umgekehrt.
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