Schwäche griechischer Bonds hält an
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Griechenlands Verschuldung war auch in der vergangenen Woche das herausragende Thema am Rentenmarkt. Nach Fitch war nun S&P am Zuge und stufte die Hellenen ebenfalls auf BBB+ mit negativem Ausblick herab. Während andere Euro-Peripheriestaaten nur wenig betroffen waren, stand die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar unter Druck. Unternehmensanleihen und Emerging-Market-Bonds notierten in der Berichtswoche hingegen stabil.
Schwäche griechischer Bonds hält an
Griechenland war auch in der vergangenen Woche das alles überragende Thema am Rentenmarkt. Die von der griechischen Regierung bislang angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung des Staatsdefizites ging den Ratingagenturen bisher nicht weit genug. Nachdem Fitch in der Vorwoche das Rating Griechenlands herabstufte, folgte am vergangenen Mittwoch nun auch Standard & Poors (BBB+ mit negativem Ausblick). Derzeit wirbt der griechische Finanzminister um Vertrauen in den europäischen Ländern und bei den Investoren. Die Risikoaufschläge (Spreads) gegenüber Bundesanleihen hatten sich in den vergangenen Tagen weiter erhöht. 10jährige griechische Staatstitel rentierten zum Wochenschluss bei gut 5,8 Prozent, was in etwa einem Aufschlag von rund 270 Basispunkten entsprach. Es ist davon auszugehen, dass die Volatilität bezüglich der Spreadentwicklung in den kommenden Wochen weiterhin hoch bleiben wird. Entscheidend wird sein, welche konkreten Maßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen in Griechenland beschlossen werden und wie in der dritten Januarwoche die erste neue Staatsanleihe für 2010 am Markt platziert werden kann.
Am Markt scheint sich die Meinung derer durchzusetzen, die die Problematik im Wesentlichen auf Griechenland beschränkt sehen. Zumindest hielten sich die Auswirkungen auf die Spreads anderer schwächerer Länder sehr in Grenzen.
Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass den Ratingagenturen aufgrund der durch die Finanzkrise entstandenen Kritik daran gelegen ist, ihre verlorengegangene Reputation wiederzuerlangen. Dies drückt sich zuletzt durch eine hohe Aktivität aus. Neben der Herabstufung Griechenlands wurde kürzlich ein S&P-Rating-Ansatz für Covered Bonds (Pfandbriefe) vorgestellt. Demnach dürften etwa 15 Prozent der Covered-Bond-Emissionen und damit weniger als befürchtet ihr Spitzenrating verlieren. Die Rating-Aktivitäten sollten daher künftig überschaubare Auswirkungen auf den Sekundärmarkt des Pfandbriefsegments haben.
Sorge um Staatsschulden drücken Euro
Die Sorgen um das griechische Staatsdefizit und mögliche Ausstrahleffekte auf andere so genannte Euro-Peripherieländer führten zu einer starken Belastung des Euros. Er verlor dabei zuletzt deutlich gegenüber dem US-Dollar. Dabei sah es zunächst gar nicht so schlecht für den Euro aus. Nachdem dieser kurzzeitig die Marke von 1,51 US-Dollar übersprang und die nächste Hürde bei 1,55 in Sichtweite geriet, belebte sich jedoch mit der Herabstufung Griechenlands und den kritischen Stellungnahmen der Ratingagenturen wieder die Skepsis gegenüber der Gemeinschaftswährung. Die Investoren befürchten, dass die langfristige Stabilität der Eurozone bedroht ist.
Hinzu kommt auch, dass sich die Wirtschaftsdaten (Arbeitsmarkt, Einzelhandelsumsätze) in den USA zunehmend verbessern, was für den US-Dollar spricht.
Ob die Euro-Schwäche dauerhaft anhalten wird, bleibt abzuwarten. Sollte Griechenland Unterstützungsmaßnahmen von der EU oder dem Internationalen Währungsfonds erhalten, wäre dies für Anleihebesitzer von Vorteil. Letztendlich wäre die griechische Regierung damit auch in der Lage, ihren Refinanzierungsbedürfnissen nachzukommen und dabei Zeit zu gewinnen, um die notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Staatsfinanzen ergreifen zu können.
Unternehmensanleihen weiter stabil
Weitgehend unbeeindruckt von der Nervosität um die Euro-Peripherie zeigten sich in der vergangenen Woche die Unternehmensanleihen. Unter Druck gerieten vor dem Hintergrund der Herabstufung Griechenlands allein die griechischen Banken. Darüber hinaus kam es beim griechischen Telekommunikationsunternehmen OTE zu Spreadausweitungen, insgesamt blieb der Titel aber weitgehend stabil. Der restliche Markt tendierte im Vorweihnachtsgeschäft eher freundlich, wobei es diesmal keine Neuemissionen gab. Erfreuliches gab es aus den Emerging Markets zu vermelden. Der südamerikanische Andenstaat Peru erhielt seitens der Ratingagentur Moodys eine Rating-Heraufstufung in den Bereich Investmentgrade, sprich in die Liga sicherer Gläubiger.
Ausblick
Kurz vor dem Weihnachtsfest werden in den USA die Novemberzahlen für den privaten Konsum, die persönlichen Einnahmen und das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. In Deutschland werden am 29. Dezember die Verbraucherpreise für Dezember bekanntgegeben.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 144,2 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2008, davon 91 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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