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Kommentar
08:30 Uhr, 10.10.2025

Schwache Exporte , erfolgreicher Börsengang

Erwähnte Instrumente

Börsengang von Ottobock geglückt

Der erste Börsengang des Jahres im streng regulierten Prime Standard ist gelungen. Der Prothesenhersteller Ottobock platzierte rund 12,2 Mio. Aktien zum Preis von 66 Euro am oberen Rand der Bookbuilding-Spanne bei privaten und institutionellen Investoren. Der erste Handelstag endete gestern mit einem Preis von knapp 70 Euro, einem Plus von 6 % zum Emissionspreis. Der niedersächsische Weltmarktführer erlöste damit knapp 800 Mio. Euro. Der Großteil der Papiere stammt aus dem Bestand des zuletzt alleinigen Eigentümers, der Näder Holding, die die Beteiligungen der Eigentümerfamilie rund um den Verwaltungsratsvorsitzenden Hans Georg Näder bündelt. Das Umfeld für Börsengänge galt eigentlich als schwierig, da zuletzt der Arzneimittelhersteller Stada, das Medtech-Unternehmen Brainlab und der Autoersatzteil-Händler Autodoc ihre bereits fortgeschrittenen Pläne ad acta legten. Wir freuen uns, dieses IPO als Co-Lead mit Retailauftrag im Emissionskonsortium begleitet zu haben!

Deutschlands Exporte rückläufig

Die deutsche Wirtschaft schwächelt weiter. Die Exporte gingen im August den gestern veröffentlichten Daten zufolge um 0,5 % im Vergleich zum Vormonat zurück. Im Konsens wurde ein leichter Anstieg erhofft. Nach dem Auftragsminus in der Industrie und dem Rückgang der Industrieproduktion ist das die dritte negative Nachricht in Folge. Die Zollpolitik von Donald Trump hinterlässt weiterhin ihre Spuren: Die Lieferungen in die USA gingen um 2,5 % im Vergleich zum Juli zurück, der fünfte monatliche Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit November 2021.

DAX mit Rekord, Ferrari taucht ab

Der DAX blieb dennoch weiterhin auf Rekordkurs: Mutmachende Meldungen aus Gaza, Hoffnungen auf eine Lösung der Regierungskrise in Frankreich sowie Zinssenkungsspekulationen in den USA hievten den deutschen Leitindex auf zwischenzeitlich 24.771 Punkte. Bis zum Handelsschluss gab der DAX seine Gewinne zwar wieder weitgehend ab, erreichte dennoch mit einem Tagesplus von 0,1 % ein neues Allzeithoch. Der Euro Stoxx 50 tendierte um 0,4 % schwächer. Größte Verliererin im europäischen Leitindex war die Aktie des Luxus-Autoherstellers Ferrari mit einem Minus von 15 %. Die während eines Kapitalmarkttages geäußerten mittelfristigen Wachstumsaussichten (+6 % p.a. bis 2030) enttäuschten und lagen unter den 2022 geäußerten Erwartungen (+10 % p.a. bis 2030).

Letzte Frist in Frankreich

Die politische Dauerkrise in Paris steuert auf einen vorläufigen Höhepunkt zu. Präsident Macron setzte den Parteien eine letzte Frist bis Samstagmittag zur Bildung einer Regierung. Nach dem Scheitern seines Parteigängers Lecornu bleibt als letzte Option, der gemäßigten Linken die Führung zu überlassen. Der Weg hierfür ist insofern bereitet, als das Linksbündnis unter Führung der trotzkistischen LFI de facto zerfallen ist. Rechnerisch ist eine knappe Mehrheit für ein Bündnis von Sozialisten, Kommunisten und Grünen mit den Fraktionen der Mitte denkbar. Allerdings müsste dieses die Fraktion der Unabhängigen und Regionalisten einbeziehen, da sich die konservative LR zuletzt von einer konstruktiven Linie verabschiedet hat. Die Führung der Regierung kann nur eine Persönlichkeit übernehmen, die nicht auf die (spätestens) 2027 anstehende Präsidentschaftswahl schielt. Im Gespräch ist unter anderem Laurent Berger, Chef der moderaten Gewerkschaft CFDT. Primäre Aufgabe der neuen Regierung wäre die Verabschiedung eines Haushaltsgesetzes. Ein Opfer steht dabei schon fest: Die Rentenreform würde zurückgedreht. Dies widerspricht zwar jeder wirtschaftlichen Vernunft, die große Mehrheit der Wähler will jedoch eine Rückkehr zur Rente ab 62. Für Frankreichs Bonität sind das keine guten Aussichten.

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