Schwache Börsen - Spannungen im Irak
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Großbritannien: In einer ruhigen, durch die Osterfeiertage verkürzten Börsenwoche stiegen britische Aktien leicht an. Der FTSE 100- und der FTSE Mid 250-Index legten in GBP 0,2 bzw. 0,3 Prozent zu.
Die aktuellen Handelszahlen renommierter britischer Unternehmen wie Marks & Spencer, GUS und Sage werden in der nächsten Woche bekannt gegeben. Die beiden letztgenannten Firmen sind wichtige Positionen innerhalb unserer Portfolios. Der für den Markt entscheidende Faktor wird jedoch vermutlich die US-Gewinnsaison sein, die in dieser Woche einsetzen wird.
Im Rahmen unserer Portfolios analysieren wir weiterhin unsere zyklischen Positionen, um zu kontrollieren, ob das Bewertungsniveau angesichts der erwarteten Gewinnwachstumsraten gerechtfertigt ist.
Aktuell filtern wir Aktien heraus, die ein stabiles langfristiges Wachstum bei günstigerem Bewertungsniveau bieten. Wir haben einige dieser Titel gefunden und planen diese Aktien in den nächsten Wochen aufzustocken.
USA: Angesichts des Umfelds steigender Spannungen im Irak gab der S&P 500-Index in der letzten Woche in USD 0,5 Prozent nach, während der NASDAQ-Index in USD 0,7 Prozent einbüßte.
Allgemein entwickelten sich die Branchen IT, Energie und Industrie am besten. Die Wertentwicklung auf Branchenebene fiel jedoch weiter uneinheitlich aus. Deshalb ist die Sub-Sektoren- und Einzeltitelselektion nach wie vor entscheidend.
Im Segment Technologie war der Funktelefonhersteller Motorola beispielsweise ein Nutznießer der jüngsten Probleme bei Nokia. Die attraktive Produktpalette erlaubte es Motorola, dem finnischen Unternehmen Nokia Marktanteile abzunehmen.
In unseren Portfolios haben wir unsere Positionen in regionalen Banken und Versorgern reduziert. Die frei werdenden Mittel wurden in marktbreite Firmen wie Pfizer und Citigroup investiert. Wir sind in den Top 20-Titeln des Index nun seit vielen Monaten erstmals leicht übergewichtet.
Europa: Europäische Aktien tendierten in der letzten Woche schwach. Der FTSE World Europe ex. UK-Index beendete die Woche in EUR 0,9 Prozent niedriger.
Die Nachrichtenlage auf Einzeltitelebene war nicht hilfreich, da Nokia im Wochenverlauf nach enttäuschenden Umsatzzahlen um 20 Prozent nachgab.
Die Fundamentaldaten der Telekommunikationsbranche sind jedoch nach wie vor sehr gut. Darüber hinaus verfügt Nokia über beträchtliche Liquiditätsreserven. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen diese zu gegebener Zeit für Aktienrückkäufe nutzen wird. Obwohl wir unsere Positionen reduziert haben, bleiben wir innerhalb der meisten Portfolios in diesem Titel neutral bis übergewichtet positioniert.
Japan: Die sehr guten Auftragseingänge in den Branchen Maschinenbau und Werkzeuge bestätigten, dass die Erholung der Binnenkonjunktur nach wie vor intakt ist und ließen den Markt Anfang der Woche ansteigen. Gegen Ende der Woche löste die Nachricht der Geiselnahme von Japanern im Irak Besorgnisse aus. Aus diesem Grund stieg der TOPIX-Index in JPY lediglich um 0,6 Prozent an.
Obwohl die Gewinnsaison noch nicht offiziell begonnen hat, gibt es Hinweise darauf, dass die Berichte ermutigend ausfallen werden.
Gleichzeitig erweisen sich auf die Binnenkonjunktur ausgerichtete Branchen, wie z.B. Bankentitel, weiter als führend. Dabei wechselte die Marktführung in dieser Woche von den großen Handelsbanken hin zu den kleineren regionalen Bankinstituten.
Asien & Schwellenländer Asiatische Aktien stiegen in der letzten Woche an. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD 2,2 Prozent zu.
Auf Einzeltitelebene hat sich Samsung gut entwickelt, da diese Aktie einer der Hauptnutznießer der schwachen Produktpalette von Nokia sein sollte.
In China wurden die Leitzinsen in der letzten Woche erneut angehoben, da die Bemühungen der Behörden das Wachstum unter Kontrolle zu bekommen, anhalten.
In der kommenden Woche werden in China Daten zum Wirtschaftswachstum, zur Inflation und zum Kreditwachstum veröffentlicht. Damit wird sich das Interesse weiter auf die Nachhaltigkeit des chinesischen Wirtschaftswachstums richten. Dies könnte an diesem Markt sowie innerhalb der Region zwischenzeitlich Kursschwankungen auslösen.
Anleihen: Die Renditen von Staatsanleihen stiegen im Verlauf der letzten Woche erneut an. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen testete die jüngsten Höchststände bei etwa 4,25 Prozent. Weitere erfreuliche US-Arbeitsmarktdaten in Form niedrigerer Entlassungszahlen waren hierfür der entscheidende Faktor.
Wir schätzten Staatsanleihen als teuer ein und haben in unseren Portfolios bei der Duration eine Short-Positionierung aufgebaut. Die jüngsten Entwicklungen rechtfertigen diese Ausrichtung.
Eine Überraschung war die Widerstandsfähigkeit des US-Dollars, da viele Experten eine weitere Abschwächung erwartet hatten. In diesem Zusammenhang erwies sich der feste Ölpreis als hilfreich.
Falls der Ölpreis weiterhin auf diesem hohen Niveau bleibt, könnte er die Verbraucherpreise unter einen Aufwärtsdruck setzen, da die Unternehmen versuchen werden, die Auswirkungen der höheren Fabrikationskosten weiterzugeben.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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