Schuldenkrise: Erhebliche Belastungen für EZB möglich
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Staatsschuldenkrise könnte zu erheblichen Belastungen für die Europäische Zentralbank (EZB) führen. Darauf weist Finanz-Stratege Erwin Grandinger von der EPM Group in einem Gastbeitrag für "Welt Online" hin. Die EZB habe für knapp 1.900 Milliarden Euro Wertpapiere in ihrer Bilanz, verfüge aber nur über Eigenkapital von 82 Milliarden Euro. Damit sei die EZB mit dem 23-fachen ihres Eigenkapitals gehebelt, während Lehman Brothers zu Krisenzeiten auf den Faktor 30 gekommen sei. Der Hebel anderer europäischer Notenbanken liege hingegen nur bei im Schnitt 5,5. Bei der Mehrheit der von der EZB gehaltenen Wertpapiere handele es sich zudem um "Schrottpapiere", so der Experte.
"Selbst ein mittlerer Abschreibungsbedarf nur für griechische Anleihen würde die EZB sofort an den Rand einer technischen Insolvenz führen", schreibt Grandinger. In der Folge müssten die einzelnen Notenbanken der Eurozone (z.B. die Bundesbank) und damit die Steuerzahler sofort Kapital nachschießen. Bei einem Abschreibungsbedarf von 50 Prozent für griechische Anleihen könnten für den Bundeshaushalt insgesamt Belastungen von 100 Milliarden Euro entstehen, wenn sämtliche deutschen Garantien, Zahlungen und Bürgschaften betrachtet würden. "Das ist der Hauptgrund, warum Finanzpolitiker wie Wolfgang Schäuble durchweg mit Panik agieren" und warum die EZB vehement gegen eine Umschuldung sei, betont Grandinger.
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