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17:16 Uhr, 24.06.2011

Schuldenkrise: Erhebliche Belastungen für EZB möglich

Berlin (BoerseGo.de) - Die Staatsschuldenkrise könnte zu erheblichen Belastungen für die Europäische Zentralbank (EZB) führen. Darauf weist Finanz-Stratege Erwin Grandinger von der EPM Group in einem Gastbeitrag für "Welt Online" hin. Die EZB habe für knapp 1.900 Milliarden Euro Wertpapiere in ihrer Bilanz, verfüge aber nur über Eigenkapital von 82 Milliarden Euro. Damit sei die EZB mit dem 23-fachen ihres Eigenkapitals gehebelt, während Lehman Brothers zu Krisenzeiten auf den Faktor 30 gekommen sei. Der Hebel anderer europäischer Notenbanken liege hingegen nur bei im Schnitt 5,5. Bei der Mehrheit der von der EZB gehaltenen Wertpapiere handele es sich zudem um "Schrottpapiere", so der Experte.

"Selbst ein mittlerer Abschreibungsbedarf nur für griechische Anleihen würde die EZB sofort an den Rand einer technischen Insolvenz führen", schreibt Grandinger. In der Folge müssten die einzelnen Notenbanken der Eurozone (z.B. die Bundesbank) und damit die Steuerzahler sofort Kapital nachschießen. Bei einem Abschreibungsbedarf von 50 Prozent für griechische Anleihen könnten für den Bundeshaushalt insgesamt Belastungen von 100 Milliarden Euro entstehen, wenn sämtliche deutschen Garantien, Zahlungen und Bürgschaften betrachtet würden. "Das ist der Hauptgrund, warum Finanzpolitiker wie Wolfgang Schäuble durchweg mit Panik agieren" und warum die EZB vehement gegen eine Umschuldung sei, betont Grandinger.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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