Kommentar
15:26 Uhr, 10.08.2006

Schroders revidiert Zinsprognose

Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank hat bei seiner Sitzung am Dienstag dieser Woche von einer erneuten Straffung der Zinsen abgesehen. Die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer wurden damit bestätigt. In seiner Stellungnahme zur Zinsentscheidung signalisierte der FOMC zwar einerseits den Willen zu weiteren Zinserhöhungen, bekräftigte aber andererseits sein Vertrauen auf ein stetiges, wenn auch langsames Wachstum und eine Stabilisierung, evtl. auch einen leichten Rückgang, des Inflationsdrucks.

Die Kernaussagen des Statements vom 8. August lauteten:
Seit Jahresbeginn hat sich das zunächst recht kräftige Wirtschaftswachstum verlangsamt. Dies ist teilweise auf die allmähliche Abkühlung des Immobilienmarktes und die mit Verzögerung eingetretenen Folgen gestiegener Zinsen und höherer Energiepreise zurückzuführen.

Der Inflationsdruck hat in den letzten Monaten zugenommen und wird infolge der hohen Ressourcenauslastung und gestiegener Preise für Energie und andere Rohstoffe bis auf weiteres wohl anhalten. Auf längere Sicht sollte der Inflationsdruck jedoch nachlassen. Dies ist sowohl Ausdruck gemäßigter Inflationserwartungen als auch der bereits ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen. Hinzu kommen weitere Faktoren, die sich dämpfend auf die Gesamtnachfrage auswirken.

Damit liegt der US-Leitzins jetzt bei 5,25 Prozent. Dieses Niveau markiert das Ende einer Serie von 17 aufeinanderfolgenden Erhöhungen um je 25 Basispunkte seit dem 30. Juni 2004 (zuvor lag der amerikanische Tagesgeldsatz bei 1,00 Prozent).

Schroders revidiert Zinsprognose

Im Anschluss an die Sitzung vom 8. August haben wir unser Profil des Fed-Tagesgeldsatzes geringfügig korrigiert. Unserer Einschätzung nach hat der Zinserhöhungszyklus in den USA jetzt seinen Höhepunkt erreicht. Nach einem schwachen zweiten Quartal könnte sich eine leichte Besserung der wirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte abzeichnen. Dies wird jedoch nicht ausreichen, um eine weitere Stagnation am Arbeitsmarkt abzuwenden. Dieses Szenario würde allerdings zu einer Milderung des Inflationsdrucks beitragen. Bis zum nächsten Jahr sollten die Zinsen daher unverändert bleiben. In 2007 ist dann wieder mit leicht fallenden Zinsen zu rechnen.

Quelle: Schroders

Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2006 rund 184,2 Mrd. Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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