Schroders - Marktvorschau
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Diese Woche wird in Bezug auf veröffentlichte Daten und geldpolitische Stellungnahmen hektisch. Neben einem "Arbeitsmarkt-Freitag" werden vom Institute for Supply Management in den USA, aber auch in Europa die Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht. Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank geben am Mittwoch bzw. Donnerstag Stellungnahmen zu ihrer Politik ab. Zudem wird die Woche eingerahmt von der OPEC-Sitzung am 30. Januar (Sonntag) und dem Beginn des G7 Finanzminister-Treffens in London am 4. Februar (Freitag).
Profitiert das Beschäftigungswachstum von der Expansion des Einzelhandels?
Bei den Daten gilt die Aufmerksamkeit dem US-Arbeitsmarktbericht. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und verschiedene Umfragen gehen weiterhin von einem soliden Zuwachs von etwa 200.000 neuen Stellen pro Monat aus. Dies entspricht in etwa dem Volumen, das erforderlich ist, um die Neuzugänge am Arbeitsmarkt aufzunehmen und die Beschäftigungslage auf bisherigem Niveau zu halten. Die Beschäftigung im Einzelhandel enttäuschte im Dezember, sie sank im Monatsverlauf um 20.000. Meldungen von bestimmten Einzelhändlern lassen erkennen, dass die Umsätze zum Jahresende hin zunahmen. Daher könnten die unbereinigten Januar-Zahlen in der Branche weniger belastend ausfallen als ursprünglich befürchtet.
Dies, sowie ein zyklischer Höhepunkt der Beschäftigungskomponente (Jobs Plentiful Index) des von Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauens (die Januar-Zahlen waren die höchsten seit Juni 2002) lassen uns vermuten, dass die Konsensus-Schätzung von 190.000 wohl nach oben überschritten wird.
Noch vor dem Arbeitsmarktbericht und der Fed-Stellungnahme wird am Dienstag der ISM Index für das produzierende Gewerbe für Januar veröffentlicht. Der Dezember-Anstieg auf 58,6 erfolgte aufgrund einer starken Zunahme der Auftragseingangs-Komponente. Das Ausmaß des Anstiegs dieser Komponente lässt annehmen, dass er durch die Vorzugsbesteuerung von Investitionen beeinflusst wurde, die am 1. Januar 2005 abgelaufen ist. Daher dürften die Januar-Zahlen wieder etwas schwächer ausfallen. Dies wird bestätigt durch verschiedene, im Monatsverlauf rückläufige regionale Werte für den Einkaufsmanager-Index (PMI). Der Philadelphia Fed Index ging zum Beispiel um 10 auf 13,2 Punkte zurück - den Rückgang bewirkte vor allem die Auftragseingangs-Komponente.
Stellungnahmen der Notenbanken - mit Blick auf die Wortwahl
Eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed am Mittwoch wird allgemein erwartet; die Fed Funds Rate (Tagesgeldsatz) beträgt dann 2,50%. Dagegen wird sich die Aufmerksamkeit auf den Wortlaut der Stellungnahme richten. Laut dem Dezember-Protokoll waren einige Ausschussmitglieder mit der bisherigen Wortwahl - dass Zinserhöhungen "maßvoll" erfolgen würden - unzufrieden. Die Streichung dieses Satzes würde bewirken, dass Anleger im Jahresverlauf 2005 mit einer schnelleren Verschärfung der Geldpolitik rechnen müssten als dies derzeit vom Markt eingepreist wird.
Da eine Leitzinsänderung durch die EZB nicht erwartet wird, stehen wie bei der Fed nicht Taten, sondern Worte im Mittelpunkt. In der Januar-Pressekonferenz klang Präsident Trichet zur allgemeinen Überraschung wesentlich entspannter in Bezug auf Inflation. Seit der letzten Sitzung verlor der Euro gegenüber dem USD etwa 1%. Noch wichtiger ist die Äußerung der Bundesbank über das enttäuschende Wachstum in Deutschland im vierten Quartal. Die EZB wurde vom schlechten Wachstum im dritten Quartal überrascht. Daher dürfte der Nachweis, dass sich diese Schwäche bis zum Jahresende fortsetzte - was voraussichtlich zutrifft - weiter dazu beitragen, das Inflationsgespenst aus den Gedanken der EZB-Führung zu vertreiben.
In Deutschland dürfte die Arbeitslosigkeit die 5 Millionen überschreiten
Die deutschen Arbeitslosenzahlen für Januar werden am Mittwoch veröffentlicht. Da aus dem deutschen Arbeitsministerium bereits durchgesickert war, dass die Arbeitslosenzahlen zum ersten Mal in der Nachkriegszeit die 5-Millionen-Grenze überschreiten werden, wird diesen Zahlen mehr Aufmerksamkeit als üblich beigemessen. Die Veränderung im Millionenbereich wird allerdings mehr die Politiker als die Anleger interessieren. Nach den Hartz IV Reformen sind die Arbeitslosenzahlen in Deutschland zur Beurteilung des Arbeitsmarkts weniger geeignet. Die Beschäftigungszahlen ergeben ein klareres Bild. Die Anzahl der Arbeitsplätze in der deutschen Volkswirtschaft nahm 2004 - nach zwei negativen Jahren - tatsächlich um 300.000 zu. Die Dinge sind nicht immer (ganz) so schlecht wie sie aussehen!
Umfrageergebnisse in der britischen Industrie voraussichtlich weiterhin optimistisch
In Großbritannien sind derartige Ereignisse seltener. Im Rampenlicht stehen dabei die Einkaufsmanager-Indizes für das produzierende Gewerbe (Dienstag) und für den Dienstleistungssektor (Donnerstag). Beim Einkaufsmanager-Index für das produzierende Gewerbe wird allgemein ein geringer Rückgang erwartet. Mit einem Wert von etwa 53 entspricht er weiterhin einer moderaten Industrieexpansion - und bleibt im Widerspruch zu den enttäuschenden offiziellen Daten. Die BIP-Zahlen für das vierte Quartal in Großbritannien ergeben einen Rückgang der Industrieproduktion um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal - obwohl dies einen höheren Wert für die Industrieproduktion im Dezember (veröffentlicht am 9. Februar) voraussetzt. Eine ähnliche Lücke zwischen der Umfrage und den offiziellen Zahlen ergab sich zum Jahresbeginn und wurde schließlich durch eine Reihe von Korrekturen der offiziellen Produktionszahlen nach oben bereinigt.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2004 rund 147,9 Mrd. Euro.
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