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14:23 Uhr, 08.11.2023

Scholz erwartet gute Lösung für Gespräche mit Siemens Energy

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Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine gute Lösung für die aktuellen Gespräche über staatliche Garantien zwischen dem Energiekonzern Siemens Energy und der Bundesregierung in Aussicht gestellt. Bei der Eröffnung einer sogenannten Gigafactory von Siemens Energy und dem französischen Gasunternehmen Air Liquide in Berlin lobte Scholz die positiven Aussichten für Siemens Energy und betonte, dass sich mit Energieproduktion Geld verdienen lasse. An dem Standort in Berlin sollen Elektrolysemodule im industriellen Maßstab produziert werden. Siemens Energy verhandelt derzeit mit der Bundesregierung über mögliche Garantien in Milliardenhöhe, die den Energiekonzern beim Wachstum unterstützen soll.

"Nicht zuletzt dieser positive Ausblick hat die Bundesregierung überzeugt, dass Siemens Energy hervorragende Wachstumsperspektiven besitzt", sagte Scholz laut vorab vom Bundespresseamt verbreitetem Redemanuskript für die Eröffnungsveranstaltung. Die Bundesregierung befände sich gerade in sehr konstruktiven und sehr zielorientierten Gesprächen, wie ein notwendiges Absicherungspaket für ein beeindruckendes Auftragsvolumen aussehen könnte. Ein Bankenkonsortium sowie der Konzern Siemens seien intensiv in diese Gespräche involviert, sagte der Kanzler.

Scholz machte deutlich, dass auch die ehemalige Konzernmutter Siemens gefragt sei. Sie hält aktuell noch 25,1 Prozent der Anteile an Siemens Energy. "Ich erwarte, dass jetzt alle Beteiligten ihren Beitrag leisten", sagte er laut Redetext. "Ich bin zuversichtlich, dass wir sehr bald zu einer guten Lösung kommen werden, wenn jetzt alle ihrer Verantwortung gerecht werden."

   Gigafactory Meilenstein für Wettbewerbsfähigkeit 

Scholz lobte die Elektrolyse Gigafactory als ein "beeindruckender Meilenstein für Europas Wettbewerbsfähigkeit" angesichts der zentralen Rolle, die Wasserstoff für die weltweite Energiewende spielen werde. "Denn es wird Bereiche in der Industrie und in Teilen des Verkehrssektors geben, die sich nicht oder nicht effizient elektrifizieren lassen. Da werden wir Wasserstoff brauchen", sagte er laut Redemanuskript. Die Bundesregierung hat jüngst das Ziel ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie verdoppelt. Bis 2030 sollen 10 Gigawatt heimische Elektrolysekapazität aufgebaut werden. "Der heutige Tag bestärkt mich in der Überzeugung: Wir kriegen das gemeinsam hin", sagte Scholz.

Deutschland befindet sich laut Scholz in den Endzügen der Planung eines Wasserstoffkernnetzes. Dieses werde überwiegend privat finanziert, begleitet durch eine gute öffentliche Rahmensetzung. "Eine Schwierigkeit dabei ist natürlich, dass die Investitionskosten zunächst hoch sein werden, die Einnahmen in der Hochlauf-Phase dagegen aber noch vergleichsweise gering", sagte Scholz. Aber man habe vergangene Woche nach intensiven Gesprächen eine gute Lösung dafür gefunden, wie man das mittelfristig ausgeglichen bekommen und Investitionen attraktiv machen könne.

Er machte zudem deutlich, dass sich mit Energieproduktion und allem, was man dafür brauche, Geld verdienen lasse auch in der klimaneutralen Zukunft. Daher sei Pessimismus über Deutschland Zukunft nicht angemessen. "Die Kassandrarufe von der vermeintlichen Deindustrialisierung Deutschlands und Europas führen in die Irre", sagte Scholz.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

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