Schnelle Erholung des Investmentklimas
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Von der Korrektur im Mai und Juni haben sich die Märkte sehr schnell erholt. Sowohl Aktien- als auch Rentenmärkte lagen im Sommer im Plus, die Volatilität sank wieder auf historische Tiefststände. Die Aufhellung des Investmentklimas ist vor allem auf die sich abzeichnende Abschwächung des globalen Wachstums und die damit einhergehende Abnahme des inflationären Drucks zurückzuführen. Die nicht mehr abzustreitende Trendwende am US-Immobilienmarkt belastet das Verbrauchervertrauen. Auch das Beschäftigungswachstum und die Unternehmensinvestitionen verlangsamen sich. Mittlerweile fragen sich die Investoren nicht mehr, ob es in den USA zu einem Abschwung kommt, sondern wie stark dieser ausfallen wird. Wir rechnen mit einer weichen Landung, da die amerikanischen Unternehmen nach wie vor sehr gut dastehen und die Geldpolitik nur leicht restriktiv wirkt.
Auch in Japan zeichnen die jüngsten Wirtschaftsindikatoren ein gemischteres Bild als zuvor. Nur Europa scheint sich der allgemeinen Abkühlung zu widersetzen und wies für das zweite Quartal ein unerwartet starkes BIP-Wachstum aus. Angesichts der Trendwende bei den Geschäftsklimaindikatoren und der erwarteten Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland dürfte sich das Wachstum jedoch auch hier bald abschwächen.
Die globale konjunkturelle Abkühlung sowie der jüngste Rückgang der Rohstoffpreise erklären die abwartende Haltung der US Federal Reserve, die trotz einiger enttäuschender Inflationszahlen zu einem Renditerückgang am Anleihemarkt geführt und so die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank bestätigt hat.
Das Wachstum verliert an Fahrt, die Inflationserwartungen gehen zurück und die kurzfristigen Zinsen stabilisieren sich – haben wir also wieder ein ideales Investmentumfeld? Nein, noch nicht! Zu Beginn des Sommers schätzten wir die Aussichten für den US-Rentenmarkt noch positiver ein. Inzwischen meinen wir jedoch, dass die guten Nachrichten bereits eingepreist sind. Eine inverse Zinskurve wäre nur durch eine harte Landung der US-Wirtschaft oder einen starken Rückgang der kurzfristigen Zinsen zu rechtfertigen. Beide Szenarien halten wir für wenig wahrscheinlich.
Die Aktienmärkte haben durch eine Reihe von Faktoren an Attraktivität gewonnen: den Rückgang der Anleiherenditen, die erneut über den Erwartungen liegenden Quartalsergebnisse, technische Faktoren wie die Abnahme der Volatilität, den moderaten Optimismus der Investoren sowie die überraschende Robustheit der Märkte gegenüber einem besorgniserregenden geopolitischen Umfeld. Daher könnte sich der Aufwärtstrend am Aktienmarkt durchaus bis Jahresende fortsetzen. Darüber hinaus sehen wir für das Jahr 2007 jedoch nur ein begrenztes Potenzial für weitere Kursgewinne, da sich das Gewinnwachstum früher oder später verlangsamen dürfte. Unsere Multi- Manager-Fonds sind zu einer Übergewichtung von Aktien zurückgekehrt, wobei unser Hauptaugenmerk auf den führenden Märkten (USA, Europa) sowie den defensiven Branchen liegt. Die Marktrotation, die mit der starken Zunahme der Volatilität im Mai und Juni einherging, dürfte sich als nachhaltig erweisen. Unserer Meinung nach ist die lange Phase der Outperformance von Nebenwerten, Schwellenländern und Rohstoffsektoren nun vorbei.
Quelle: Invesco
INVESCO zählt als Teil der AMVESCAP Gruppe zu den führenden Asset Managern weltweit – mit über 380 Mrd. US-Dollar (per 30. September 2005) verwaltetem Vermögen. Über 5.900 Mitarbeiter, darunter rund 500 Investmentspezialisten, sind in 20 Ländern im Einsatz.
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