Kommentar
16:11 Uhr, 13.02.2013

Schnelle 35-Prozent-„Wette“ auf E.ON

Erwähnte Instrumente

  • Last Minute Capped Bonus Zer
    Aktueller Kursstand:  
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Auf kaum eine Branche wird derzeit mehr draufgeschlagen wie auf die Versorger, allen voran E.ON und RWE, die nicht nur unter den trüben Aussichten im europäischen Strommarkt, sondern auch noch zusätzlich unter der hierzulande verordneten Energiewende zu leiden haben. Bei beiden Konzernen ist der Strukturierungsbedarf groß und hohe Schuldenberge drücken das Geschäft. Kein Wunder, dass E.ON vor kurzem seine Gewinnziele für 2013 nach unten korrigieren musste und auch der Ausblick für 2014 unklar bleibt. Umso wohlwollender wurden deshalb die kürzlichen Aussagen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban im Rundfunk vom Markt aufgenommen, dass der Verkauf der Ungarn-Aktivitäten von E.ON an die staatliche MVM „so gut wie perfekt“ sei und auch die gehandelten 800 Mio. Euro „nicht unrealistisch“ seien. Die Düsseldorfer könnten dadurch ihren in den vergangenen zwei Jahren schon um satte 17 Mrd. Euro reduzierten Schuldenstand von immer noch 35 Mrd. Euro weiter reduzieren.

Auch wenn die Mehrzahl der Analysten für den Energieriesen noch immer sehr negativ gestimmt ist und es in den letzten Wochen reihenweise Verkaufsempfehlungen und Kurszielsenkungen für die Aktie bis in den Bereich von nur noch elf Euro hinein hagelte, konnte die erste wieder einigermaßen positive Nachricht den Kurs des seit 2008 um mehr als 70 Prozent gefallenen Papiers sofort wieder auf niedrigem Niveau beflügeln. Dazu kam auch noch das Gerücht über den möglichen Verkauf der Beteiligung an dem Hersteller von Kernbrennstäben Urenco an den kanadischen Energiekonzern Cameco, was der Aktie in einem ansonsten eher schwachen Marktumfeld zusätzlich Kraft gab. Auch charttechnisch sieht es laut dem „Aktionär“ nach der Rückkehr über 12,50 Euro und dem anschließenden Sprung über den Widerstand beim Zwischentief von 13,19 Euro nicht mehr ganz so finster aus, wurde dadurch doch der kurzfristige Abwärtstrend erst einmal durchbrochen. Ein Einstieg lohne sich laut dem Börsenmagazin aber dennoch nur für mutige Anleger.

Zweifellos sollten bei der E.ON-Aktie aktuell nur starke Hände zugreifen, zumal in der vergangenen Woche sogar von so manchem Experten schon ein baldiger Absturz unter die Marke von zehn Euro befürchtet wurde. Wer damit rechnet, dass sich der Versorger-Titel in den nächsten vier Monaten über 13,50 Euro stabilisieren könnte, für den wäre der Einstieg in das Last-Minute-Capped-Bonus-Zertifikat der BNP Paribas aber sicher die weitaus interessantere Alternative. Denn die Barriere des nur noch bis Juni dieses Jahres laufenden Papiers liegt genau bei dieser Marke, in deren Nähe sich der Kurs auch aktuell befindet. Wie bei Last-Minute-Produkten üblich, spielt für den Erfolg der Bonus-Struktur nur der abschließende Schlusskurs in diesem Fall vom 21.06.2013 eine Rolle. Sollte dieser über 13,50 Euro liegen, würde sich die Rückzahlung auf satte 20 Euro pro Zertifikat, dem Bonusniveau und gleichzeitigen Cap belaufen. Dies würde einer Rendite von fast 35 Prozent bzw. über 132 Prozent p.a. entsprechen. Wie stark der Kurs des Zertifikats auf dem aktuellen Niveau profitiert, konnte man bereits Anfang der Woche beobachten, als der insgesamt ca. 5-prozentige Anstieg bei der Aktie das Bonus-Papier gleich um über zehn Prozent nach oben katapultierte. Freilich handelt es sich hier um eine etwas spekulative Wette, zumal das Zertifikat bei einem aktuellen Briefkurs von 14,89 Euro mit einem Aufgeld von knapp elf Prozent gehandelt wird. Sollte die Barriere am Laufzeitende berührt oder unterschritten werden, wäre der zweistellige Aufschlag für den Anleger auf jeden Fall verloren, da bei Fälligkeit nur noch eine Auszahlung des aktuellen Gegenwerts der Aktie erfolgen würde.

Der BörseGo Tipp:

Auch wenn das Last-Minute-Papier auf E.ON natürlich nichts mit hochriskanten Knock-Out-Spielereien zu tun hat, ist es dennoch nur für Spekulanten geeignet, die auf eine mehrmonatige Stabilisierung bei der Aktie setzen wollen. Der Preis für die 35-Prozent-Chance ist ein gewisses Aufgeld und die Gefahr, dass sich die Aktie in den nächsten vier Monaten doch noch weiter nach unten bewegen könnte.

E.ON Last-Minute-Bonus-Capped-Zertifikat

Emittent/WKN:

BNP Paribas / BP3L03

Laufzeit:

27.06.2013

Preis: (12.02.2013)

Geld / Brief: 14,83 € / 14,87 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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