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17:46 Uhr, 01.10.2001

SchmidtBank: Aktienmarkt Einstiegsmöglichkeit

Noch am vorletzten Freitag (21.09.) schienen die Aktienmärkte regelrecht ins Bodenlose zu fallen, berichten die Analysten der SchmidtBank.

An dieser Stelle hätten sich die Analysten deshalb gefragt: Wie weit die Aktienmärkte fallen würden, und wann es zu einer Erholung komme. Nach der durchweg positiven Handelswoche scheine das Schlimmste überstanden zu sein. So habe sich nicht nur der Dow Jones Industrial Average um 7,4% vom Vorwochenschluss des "Schwarzen Freitag" gelöst. Der DAX30-Index sei im Verlauf vom Montagstief bei 3.792 bis zum Freitag auf 4.317 geklettert und habe bei 4.308 Punkten mit einer positiven Wochenperformance von beachtlichen 13,8% geschlossen.

Die extrem überverkaufte Situation zuvor habe nach einer kurzfristigen Rallye geschrien. Die für die Aktienmarktstimmung als Kontraindikator verwendete Put/Call-Ratio der Aktienoptionen habe nach der zuletzt "historischen bearishen" Lage rasch gedreht. Auf geglätteter Drei-Wochen-Basis tauche die Ratio nun wieder in die neutrale Zone ein. Auf geglätteter Drei-Tages-Basis befinde sich die Ratio bereits im "bullishen" Bereich, was für sich genommen kurzfristiges Gewinnmitnahmepotenzial signalisiere.

Auf bislang einmalige Höhen habe sich die Volatilität (Schwankungsbreite) etabliert und spiegele damit die extreme Nervosität der Investoren in der aktuellen Marktsituation wider. Die Umsatzentwicklung habe in die DAX-Erholung hinein zuletzt an Stärke verloren. Charttechnisch betrachtet habe die letzte von den Analysten als sinnvoll identifizierte Unterstützung bei 3.675 gehalten. Der Superport bei 4.035 sei zurückerobert worden. Damit vertraue man auf eine erfolgreiche Bodenbildungsphase zwischen 3.700 und 4.100. Widerstände bei 4.360 und 4.540 würden als kurzfristige Zielzone dienen.

Die bislang (leider) erfolgreiche Gap-Strategie für den DAX mache den Analysten auf Sicht Hoffnung, denn Richtung Norden würden noch drei offenen Gaps geduldig auf Schließung warten. Das nächstliegende stamme vom 09.08.2001 und liege bei 5.595/5.609.

Eine ebenfalls durchgehend positive Handelswoche habe der DJ Stoxx 50-Index hinter sich. Er habe auf Wochenhoch bei 3.339 Punkte und damit auf Wochenbasis um 14,5% im Plus geschlossen. Die zuvor gebrochene Unterstützung bei 3.260 sei innerhalb von zwei Wochen wieder zurückerobert worden.

Erkennbar sei sowohl eine Bodenbildungsphase zwischen 2.800 und 3.300 als auch die Rückkehr in den Mitte September nach unten verlassenen Abwärtstrendkanal zwischen 3.530 und 3.270, der Anfang Juni 2001 begründet worden sei. Widerstände erwarte man bei 3.400 und 3.540.

Es stelle sich die Frage, ob die Aktienmärkte nun bereits wieder zur Normalität zurückkehren würden. Die Antwort der SchmidtBank-Analysten lautet: Nein! Gespannt warte man auf mögliche militärische Reaktionen der USA und ihrer Verbündeten gegen die Terrororganisationen. Honoriert werde zusehend, dass es US-Präsident Busch bis dato geschafft habe, mit überlegten und konsequenten Maßnahmen auf eine fast weltumfassende Solidarität gegen die Aggressorenszene einzuschwören.

Die Börsen hätten schon vor dem 11. September nach unten übertrieben, und negative Erwartungen seien größtenteils eingepreist gewesen. Der Aktienmarkt war und ist im Baisse-Endstadium, so die SchmidtBank-Analysten. Kurzfristig positiv interpretiere man Berichte aus Händlerkreisen über zuletzt deutlich zunehmende Kauforders seitens institutioneller Anleger. Sicher gebe hier neben dem Quartalsultimo insbesondere die deutliche Marktunterbewertung eine entscheidende Motivation.

Wermutstropfen bleibe der anhaltende Ertragsverfall der Unternehmen in diesem Börsenjahr. Auch für das erste Quartal 2002 könne diesbezüglich angesichts der hartnäckigen Konjunkturschwäche noch keine Entwarnung gegeben werden. Eine Aktiemarkterholung sei jedoch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

Deshalb sehe man die erreichten Niveaus bei DAX- und Stoxx-Werten sowie im ausgewählten Nemax-Sortiment als günstige Einstiegsmöglichkeiten für eine überdurchschnittliche Performance in der Zukunft. Gefragt sei allerdings der langfristig orientierte Anleger, der bereits mit dem Positionsaufbau beginnen könne. Tradingorientierte Spekulanten könnten unter Beachtung der Risikomarken bei 4.035 DAX-Punkten bzw. 3.260 Stoxx-Punkten ein Spiel mit zunächst 10% kurzfristiger Chance wagen.

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