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10:05 Uhr, 31.05.2007

Schlecht informiert aber gut investiert

Innsbruck (Fonds-Reporter.de) - Anleger die schlecht informiert sind, investieren an den Aktienmärkten erfolgreicher als mittelmäßig informierte. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Innsbruck.

Bei einem Laborexperiment wurden Händler in fünf Informationsklassen eingeteilt. Von Insidern bis gänzlich uninformiert. Zudem wurde das gleiche Experiment mit einem Zufallsgenerator durchgeführt.

Wie erwartet konnten die Insider am besten abschneiden. Eine Überraschung gab es jedoch bei den Uninformierten. Sie schnitten deutlich besser ab als die schlecht und mittelmäßig informierten Händler. Ebenso wie die computersimulierten Zufallshändler erreichten sie die durchschnittliche Rendite am Markt. Die schlecht und mittelmäßig Informierten, die Informationen erst mit einem zeitlichen Abstand erhielten, verfehlten den Markt dagegen um 7 Prozentpunkte. Insider konnten den Markt um 10 Prozentpunkte outperformen.

Die Studienleiter Michael Kirchler und Jürgen Huber erklären dies wie folgt: "Insider kaufen billig ein und verkaufen teurer weiter, mittelmäßig und schlecht Informierte kaufen hoch und verkaufen billiger. Uninformierte haben den großen Vorteil, dass sie nicht durch alte und bereits eingepreiste Informationen systematisch fehlgeleitet werden können."

Über Hintergrundwissen verfügen in der Regel nur die Manager von Unternehmen. Die Studienleiter empfehlen privaten Investoren deshalb, sich nicht an medial verbreiteten Börseninformationen zu orientieren. Indexprodukte, die die Entwicklung eines Index nachvollziehen, seien die geeignete Wahl für Privatinvestoren.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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