Schafft Gold nachhaltig die 4.250 US-$ zu überschreiten?

Schafft Gold nachhaltig die 4.250 US-$ zu überschreiten?

Der Goldmarkt steht aktuell auf einem schmalen Grat — die Rallye der letzten Wochen hat viele überzeugt, doch gleichzeitig mehren sich Anzeichen, die ein sorgfältiges Abwägen notwendig machen. Hier ein Überblick, wie realistisch ein nachhaltiger Sprung über die 4.250 $-Marke ist — und welche Faktoren dafür sprechen … oder dagegen.

Warum Gold gute Chancen hat

• Attraktivität als Safe-Haven bleibt hoch: Globale politische und wirtschaftliche Unsicherheiten — schwankende Märkte, Handelskonflikte, geopolitische Spannungen — führen dazu, dass viele Investoren nach Sicherheit suchen. Gold profitiert traditionell in solchen Phasen.
• Schwacher US-Dollar & niedrige Realzinsen: Gold wird in US-Dollar gehandelt. Sinkt der Dollar-Kurs gegenüber Euro oder anderen Währungen, wird Gold für Investoren außerhalb der USA günstiger — die Nachfrage steigt. Außerdem bleiben die Realzinsen (also Zinsen abzüglich Inflation) dank geringer Zinsniveaus und anhaltender Inflation niedrig oder negativ, was Gold im Vergleich zu verzinsten Anlagen attraktiv hält.
• Starke Nachfrage von Zentralbanken & institutionellen Anlegern: Nicht nur private Anleger, auch Zentralbanken stocken ihre Goldbestände auf — als Absicherung gegen Währungs-, Zins- und Kreditrisiken. Diese strukturelle Nachfrage schafft ein stabilisierendes Fundament.
• Inflationsschutz & Währungsrisiko: In Zeiten anhaltend hoher Inflation und geldpolitischer Unsicherheiten gilt Gold weiterhin als klassischer Inflationsschutz. Gerade mit der Sorge über steigende Preise und expansive Geldpolitik im Blick rücken Sachwerte in den Fokus.

Aus diesen Gründen sehen viele Analysten und Marktteilnehmer durchaus das Potenzial, dass Gold über 4.250 $ hinaus steigen könnte — vor allem, wenn sich Dollar-Schwäche und globale Unsicherheit fortsetzen.

Aber: Wichtige Risiken sprechen gegen eine nachhaltige Fortsetzung der Rally

• Zinsentwicklung der Zentralbanken: Zwar sind Realzinsen aktuell niedrig — doch viele große Notenbanken (u.a. Federal Reserve / Fed) signalisieren, dass sie weitere Zinsentscheidungen nicht kategorisch ausschließen. Höhere Nominalzinsen könnten Gold unattraktiver machen, da die Opportunitätskosten steigen.
• Stimmung am Markt & spekulative Risikoaversion: Falls sich die Unsicherheit beruhigt — z. B. durch Wirtschafts- oder Handels-Deeskalation — könnte die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ sinken. Ein Rückgang der „Flucht in Gold“ könnte Druck auf den Goldpreis ausüben.
• Starker Zuwachs in anderen Anlagen/Alternativen: Wenn z. B. Renditen festverzinslicher Anlagen oder Aktien – trotz Risiko – wieder attraktiver werden, könnten Anleger Gold zugunsten von renditebringenderen Assets vernachlässigen.
• Volatilität und technische Rücksetzer möglich: Nach einer starken Rally sind Rücksetzer oder Seitwärtsphasen häufig — selbst wenn die langfristigen Fundamentaldaten stimmen. Gold bleibt empfindlich gegenüber kurzfristigen Stimmungsänderungen und makroökonomischen Daten.

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