Analyse
09:50 Uhr, 08.06.2022

SARTORIUS – Extreme Bewertung abgebaut, aber schon günstig?

Sartorius ist seit der Finanzkrise eine der deutschen Aktien mit der besten Performance. Das relativ stetige zweistellige Wachstum und steigende Margen sind die Kombination, aus der Börsianer Träume gemacht werden.

Erwähnte Instrumente

  • Sartorius AG
    ISIN: DE0007165631Kopiert
    Kursstand: 374,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Sartorius AG - WKN: 716563 - ISIN: DE0007165631 - Kurs: 374,500 € (XETRA)

Und trotz Turbulenzen im Biotech Sektor und eher gemischter Performance im Pharmabereich, gelingt es Sartorius sich hier deutlich abzusetzen und mit seinen Produkten zu punkten. Ich möchte mir die Aktie von Sartorius heute einmal aus reiner Bewertungssicht anschauen. Die Produkte und was das Unternehmen alles so macht, bleiben dabei außen vor.

Stammaktie oder Vorzugsaktie?

Bei Sartorius sind sowohl die Stammaktien als auch die Vorzugsaktien an der Börse notiert. Die Vorzugsaktien sind dank DAX Notierung und großem Freefloat dabei wesentlich liquider zu handeln. Für Privatanleger macht es aber auch kaum einen Unterschied, da auch in den Stammaktien ausreichend Liquidität für Orders unterhalb von 10.000 EUR vorhanden ist. Meine persönliche Präferenz wären die Stammaktien, bei denen es im letzten Jahr noch einen großen Shortsquezze gab und die trotz Stimmrecht momentan niedriger notieren als die Vorzugsaktien.

In den kommenden Jahren wird erwartet, dass sich das Wachstum bei Sartorius deutlich abflachen wird. Standen 2020 27,8 % Umsatzwachstum zu Buche, waren es 2021 sogar stolze 47,7 % und 2022 sollen es immer noch stattliche 19,7 % sein. Ab 2023 erwartet der Konsens der Analysten künftig „nur“ noch einstellige Wachstumsraten. Das wird wahrscheinlich mit einer fallenden Bewertung einhergehen, die die Aktie bereits zum Teil vollzogen hat.

Auch die Entwicklung der Marge soll sich künftig eher stabilisieren und nicht weiter ausgebaut werden können, so der Analystenkonsens. Zwischen 2017 und 2022 gelang der EBIT-Marge ein massiver Sprung von ca. 18 % auf nun rund 28 % in diesem Jahr. Das war der Turbo für die Aktienkursentwicklung.

Was sprechen die Kennzahlen für eine Sprache?

Seit der Finanzkrise hat sich die Bewertung von Sartorius von einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,5 auf heute über 6 ausgeweitet. Klar, das Unternehmen hat sich auch komplett gewandelt und ist in der modernen Biotechnologie nicht mehr wegzudenken. Auf Basis Unternehmenswert zu EBITDA landen wir aktuell bei einem Multiple von 19. Immerhin wieder ein Niveau, das wir so "niedrig" zuletzt 2016/2017 gesehen hatten. Das KGV landet bei rund 37 für das Jahr 2023. Eine Bewertung, die für ein künftig hohes einstelliges Wachstum mit nur noch stabilen Margen bei steigenden Zinsen sicherlich stolz ist.

Fazit: Sartorius ist aus der Sicht eines rationalen Investors immer noch zu teuer. Dennoch, die hohe Qualität kann auch heute schon eine erste Position in der Aktie rechtfertigen, zumindest für langfristig orientierte Anleger. Die krasseste Überbewertung wurde in den letzten Monaten bereits abgebaut. Müsste ich einen fairen Einstiegskurs verorten, würde ich diesen aktuell bei 200 bis 250 EUR sehen.

Jahr 2021 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,45 4,13 4,53 4,87
Ergebnis je Aktie in EUR 8,09 9,58 10,4 11,74
Gewinnwachstum 18,42 % 8,56 % 12,88 %
Dividende je Aktie in EUR 1,26 1,64 1,83 2,06
Dividendenrendite 0,34 % 0,44 % 0,49 % 0,56 %
KGV 46 39 36 32
KUV 8,0 6,7 6,1 5,7
PEG 2,1 4,2 2,4

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Sartorius AG (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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