Nachricht
13:49 Uhr, 01.01.2009

Russland stoppt Erdgaslieferungen in die Ukraine: Ist auch Deutschland betroffen?

Erwähnte Instrumente

Russland hat seine Drohung wahr gemacht und stellt die Erdgaslieferungen in die Ukraine ein. Das ist das zweite Mal in drei Jahren, dass sich der staatseigene Gazprom-Konzern dazu entscheidet. Die Angst wächst nun in Europa, dass die Liferungen aus Russland abebben könnten.

Grund für den Lieferstopp ist ein Streit über Erdgas. Die Ukraine fordert von Russland höhere Zahlungen für die Weiterleitung von Erdgas durch das eigene Staatsterritorium. Außerdem will die Ukraine für 2009 nur 201 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter Erdgas zahlen, Russland will aber 250 US-Dollar.

Gazprom liefert ein Vierten des europäischen Erdgases durch Pipelines, die von Osteuropa nach Westeuropa verlegt werden. Im Januar 2006 senkte Russland seine Erdgaslieferungen an die Ukraine, was aufgrund geringerer Durchflussmengen in den Pipelines schließlich auch zu Lieferengpässen in Europa führte.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, sieht keine Gefahr für Engpässe bei Erdgas in Europa, solange der Disput zeitlich begrenzt ist: "Angesichts der gut gefüllten Gasspeicher der deutschen Versorgungsunternehmen halte ich allerdings Befürchtungen für unberechtigt, zeitlich begrenzte Lieferausfälle könnten die Gasversorgung in Deutschland beeinträchtigen, zumal auch die Ukraine über volle Speicher mit beträchtlichem Volumen verfügt."

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten