Ruhe nach dem Sturm
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Nach dem Kursrutsch vor gut zwei Wochen haben sich die Weltaktienmärkte soweit wieder erholt. Nach zu Wochenbeginn noch enttäuschenden Kursentwicklungen sorgten der Konjunkturbericht der FED mit „ungebremstem Wachstum, Inflation unter Kontrolle“ und ein ebenfalls positiver Arbeitsmarktbericht dafür, dass das bisher favorisierte Szenario des soft landing in den USA aufrechterhalten werden kann. Zusätzliche Entspannung ging von der EZB aus: Das europäische Zentralinstitut erhöhte die Zinsen um 25 Basispunkte auf nun 3,75 Prozent. Außerdem hielt sie sich die Tür für weitere nach oben gerichtete Zinsschritte offen. Die europäischen Aktienmärkte reagierten positiv: Der EuroStoxx 50 stieg um zwei Prozent, der Dax nahm um 1,7 Prozent zu. In den USA allerdings fiel die Erholung etwas geringer aus. Der S&P 500 bewegte sich nur um 1,1 Prozent nach oben.
Trotz all der positiven Signale dürfte die Situation an den Aktienmärkten zunächst weiter angespannt bleiben. Die zu gute wirtschaftliche Entwicklung in den USA trübt zurzeit die Zinssenkungsfantasie, die bislang Garant für steigende Aktienkurse war. Positiv gespannt blickt man dagegen auf die ersten Quartalszahlen der US-Broker Goldmann Sachs, Lehman Brothers und Bear Stearns, die sich unverändert auf hohem Niveau bewegen dürften. Dennoch, der stetige Aufwärtstrend hat einen Knacks erhalten. Analysten sind zurzeit damit beschäftigt, ihre Gewinnschätzungen nach unten zu korrigieren. Wie im letzten Jahr, wird auch in diesem Jahr mit einer zweiten Korrekturwelle gerechnet. Dafür sprechen schon die Umsätze während der Erholungsphase in der vergangenen Woche. Bei der aktuellen Unsicherheit stehen die spekulativen Gelder weiterhin auf dem Prüfstand. Bei einem erneuten Kursrutsch könnten Stoppmarken für weitere Unruhen sorgen. Christopher Berger, Fondsmanager bei cominvest dazu: „Im Extremfall könnte dies eine weitere Korrektur beim Dax auslösen. Allerdings ist das aktuelle Konjunkturumfeld weiterhin positiv.“
Die internationalen Rentenmärkte sollten aufgrund der augenblicklichen Konjunkturdaten etwas zu Ruhe kommen. Am Dienstag werden die Einzelhandelsumsätze für Februar bekannt gegeben, die leicht über den Vormonatsergebnissen liegen dürften. Die für Freitag anstehende Bekanntgabe der Inflationsrate wird wohl weiter drohenden Inflationsdruck signalisieren. Außerdem werden schon jetzt die Ergebnisse der nächsten FED-Sitzung mit Spannung erwartet. Für den europäischen Rentenmarkt hingegen sind nach der letzten Leitzinserhöhung kaum interessante Impulse zu erwarten. Beide Rentenmärkte dürften weiterhin seitwärts tendieren. Der Bund Future sollte - bezogen auf den Juni-Kontrakt - am Ende der Woche bei ca. 115,50 liegen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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