Kommentar
00:00 Uhr, 30.05.2008

Ruf doch mal an

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Zugegeben, der Frühsommer ist etwas arg langweilig. Selbst wir alten Börsenreporter kommen da schon manchmal ins Gähnen. Der Aufschwung läuft bestens, die Gewinne sprudeln und der Optimismus aller lässt jedes Thermometer frostig aussehen. (steht zumindest in der Zeitung) Keine Gewinnwarnung? Keine Übernahmen und Pleiten? Keine bösen Gerüchte? Nur die Deutsche Telekom ist im Gerede. Sie soll uns Journalisten ausgespitzelt haben. Wunderbar, ich nehme eine P-T-E-K (Pizza Tonno mit extra Käse). HAB IHR DAS JETZT VERSTANDEN?

Wieso hat man nicht längst schon herausbekommen, dass ich gerne an einem Dienstag Abend eine Pizza Tonno verputze. Diese käme auch ohne Anruf beim Pizzabäcker einfach so auf meinen Tisch und gleichzeitig käme ich auch nie und nimmer auf die Idee, den Telekom-Anschluss zu kündigen. Eigentlich könnte doch die Telekom damit Christkind und Weihnachtsmann ersetzen. Jeder Wunsch wird mir aus den Worten abgelesen. Das wäre doch ein neues Geschäftsfeld und wirklich eine neue Innovation. Ich sähe die Aktie mindestens bis „Dausend“ steigen. Alter Börsianerwitz.

Doch es geht gar nicht um Mitschnitte, die meine Pizzavorlieben preisgeben. Die Telekom hatte bloß ein Leck im Bug, das ständig geheime Nachrichten an die Journalisten ausplaudert, bevor es die offizielle Mitteilung gibt. Doof, oder? Lustigerweise verabschiede ich mich bei Herrn Obermann nach einem Interview immer mit den Worten „Wir beobachten Sie!“ Er sagt meist nicht viel, darf er auch nicht, sagt aber immer zum Schluss „Ich weiß“. Darüber hinaus ist er ein sehr angenehmer Interviewgast. Jetzt hat er nicht nur die Last von Sommer, Ricke und Postwinkel am Hals, sondern auch diese „Spitzelgeschichte“ und dazu den verdacht, dass er davon längst wusste. An der anderen Front setzt sich der Kundenschwund ungebremst fort.

Doch jetzt bin ich mir nicht sicher, ob wir als Wirtschaftsjournalisten nur die Telekom beobachten, sondern die Telekom auch uns? Die DDR-Stasi hat das bis 1989 auch getan. Das Glück dabei war, die Genossen von Guck – Horch & Greif technisch noch in der Steinzeit agierten. Wir wissen, welcher Auswuchs daraus entstand. Aber was ist heute? Wo landen meine Daten und was passiert mit ihnen? Sollte ich auf Brieftauben umstellen? Jedenfalls traue ich mich schon gar nicht mehr die Auskunft anzurufen. Die Telekom weiß dann vielleicht sofort, dass der Meyer auf der Suche ist nach.....

Upps! Es klingelt... die Pizza!

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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