Rückversicherer hoffen auf mehr Klimaschutz

München (BoerseGo.de) – Eigentlich gehört der Klimawandel nicht gerade zu den Kernthemen der Finanzindustrie. Abgesehen von allerhand „grünen“ Zertifikaten und dem Image förderlichen Lippenbekenntnissen kümmert man sich dann doch lieber um das Kerngeschäft. Eine Ausnahme davon sind die Versicherer, insbesondere die Rückversicherer. Sie spüren die Schäden des Klimawandels unmittelbar durch die Zunahme von Naturkatastrophen. Das hindert sie zwar nicht daran, Anteile an Ölfirmen und Energieversorgern zu halten, aber dennoch appellieren sie immer mal wieder an die Politik, doch endlich mehr zu unternehmen.

So etwa am Donnerstag die Munich Re: „ Ambitionierte Klinaschutzziele sind nötig – oder der Klimawandel wird immer teurer“, teilte der Traditionskonzern mit. Die Statistiken würden eindeutig zeigen, dass die Schadenbelastungen aus wetterbedingten Naturkatastrophen steigen. Ein relative schadenarmes Jahr wie 2009 sei da kein Widerspruch, meinte das Vorstandsmitglied Thorsten Jerrowek. Es müsse etwas unternommen werden. Wenn auf dem Klimagipfel in Kopenhagen kein umfassendes Abkommen machbar scheine, sollten zumindest „wesentliche Rahmenbedingungen“ festgeschrieben werde.

Schließlich liege die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen global im Durchschnitt etwa drei Mal so hoch wie Anfang der 80er Jahre. Die Schäden seien pro Jahr um durchschnittlich 11 Prozent angestiegen, beklagt die Munich Re. Allerdings seien wohl nur wenige Prozent der jährlichen Schadenszunahmen auch tatsächlich durch den Klimawandel bedingt. Deshalb sei es Zeit für einen Wandel, beispielsweise durch neue Technologie: Um diesen zu fördern, haben der Rückversicherer und seine Erstversicherungstochter ERGO „zahlreiche innovative Produkte mit Bezug zum Klimawandel entwickelt.“