Analyse
09:30 Uhr, 09.09.2024

Rückversicherer: Das Geschäfft brummt weiter!

Beim alljährlichen Branchentreffen "Rendez-Vous de Septembre" in Monaco haben Rückversicherer und Versicherer über Konditionen für neue Verträge verhandelt. Das Fazit der Rückversicherer fällt optimistisch aus.

Erwähnte Instrumente

  • Münchener Rück. (Munich Re) AG - WKN: 843002 - ISIN: DE0008430026 - Kurs: 476,500 € (XETRA)
  • Swiss Re AG - WKN: A1H81M - ISIN: CH0126881561 - Kurs: 114,800 Fr (SIX)
  • Hannover Rück SE - WKN: 840221 - ISIN: DE0008402215 - Kurs: 252,200 € (XETRA)

Die drei größten Rückversicherer der Welt, die Munich Re, die Swiss Re und die Hannover Rück, sehen weiter eine steigende Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. Am Wochenende und am Montag zogen die Unternehmen das Fazit nach ihrem Branchentreffen in Monaco. Die wichtigsten Punkte, die von allen Unternehmen genannt wurden:

Naturkatastrophen und Klimawandel: Naturkatastrophen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Extreme Wetterereignisse wie Hurrikane, Überschwemmungen und Waldbrände werden verstärkt durch den Klimawandel. Das ist für die Branche ein zweischneidiges Schwert: Einerseits steigen kurzfristig zwar die versicherten Schäden, was die Gewinne der Rückversicherer belastet. Andererseits wächst aber auch die Nachfrage nach Rückversicherungsleistungen, was unter dem Strich positiv für die Branche ist, weil es profitables und organisches Wachstum ermöglicht.

Steigende Wichtigkeit von Risikomodellierung und Kapitalbewirtschaftung: Eine möglichst genaue Risikobewertung und ein effizienter Kapitaleinsatz werden immer wichtiger. Durch den Einsatz komplexer Modelle und einer immer ausgereifteren Datenanalyse versuchen die Unternehmen, die Risiken möglichst genau einzuschätzen und ihr Kapital möglichst optimal zu nutzen, um zukünftige Risiken effizient zu decken. Auch hier spielt der Klimawandel eine wichtige Rolle: Je genauer das Auftreten künftiger Extrem-Wetterereignisse modelliert werden kann, desto besser können Rückversicherer ihre Risiken berechnen, die Tarife anpassen und ihr Kapital einsetzen.

Steigende Kosten im Schadens- und Haftpflichtsegment: Steigende Schadenersatzurteile sowie Prozessfinanzierungen („Litigation Funding“) vor allem in den USA sorgen für weiter steigende Kosten, die Rückversicherer in ihre Preisgestaltung einbeziehen müssen. In diesem Zusammenhang wird auch von "sozialer Inflation" gesprochen, die trotz der nachlassenden allgemeinen Inflation weiter erhöht bleibt.

Cyber-Risiken: Die Absicherung gegen Cyberangriffe wird immer wichtiger und der Markt für Cyber-Versicherungen wächst stark. Rückversicherer investieren in die Weiterentwicklung ihrer Cyber-Modelle und -Deckungen, um hier möglichst attraktive Angebote vorlegen zu können und in diesem Segment zu wachsen.

Innovationen und alternative Risikotransfers: Rückversicherer setzen zunehmend auf innovative Produkte wie parametrische Deckungen und Katastrophenanleihen, um Risiken wie Cloud-Ausfälle oder klimabedingte Schäden zu managen. Dies soll helfen, die steigende Nachfrage nach Deckungen zu befriedigen und die sogenannte „Schutzlücke“ – besonders in Schwellenländern – zu verkleinern.

Sind die Aktien weiter attraktiv?

Die Aktien vieler Rückversicherer sind in den vergangenen Jahren bereits sehr gut gelaufen. Laut stock3 Score, der 28 fundamentale und quantitative Kennzahlen vollautomatisch auswertet, bleiben die Papiere insgesamt aber weiter attraktiv.

Mit einem Score von 91 % (Munich Re), 87 % (Swiss Re) und 85 % (Hannover Rück) schneiden die Aktien der drei Branchengrößen weiter gut bis sehr gut ab.

Die aktuell am besten gelaufene Position in meinem Score-Musterdepot in stock3 Trademate ist die Aktie eines US-Einzelversicherers, die seit dem Einstieg Ende Dezember 2023 um 42 % zulegen konnte. Das Gesamtdepot befindet sich seit Start im Oktober 2023 aktuell mehr als 11 % im Plus. Jetzt stock3 Trademate unverbindlich testen und Einblick in unzählige Musterdepots und Experten-Trades erhalten!

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