Rückschlag vom Februar beunruhigt nicht

Die Tendenz an den Aktienmärkten zeigt langfristig nach oben. Zu diesem Schluss kommt Klaus Glaser, Chief Investment Officer (CIO) bei der österreichischen Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM). Der Rückschlag aus dem letzten Februar beunruhigt den Analysten nicht: "Die massive Bewegung kann in der Substanz als notwendige Korrektur eines nach mehrmonatigen Kursgewinnen überkauften Marktes innerhalb eines Aufwärtstrends eingeschätzt werden." Zwar sei die Schärfe der Bewegung überraschend gewesen, doch dies führt Glaser auf das immer noch in den Köpfen befindliche Trauma aus der Boomphase 2000/2001 zurück.

Das fundamentale Umfeld hingegen habe sich nicht geändert. Die relativ gute globale Konjunktur, moderat steigende Gewinne und die Aussicht auf stagnierende bis sinkende Zinsen seien gute Voraussetzungen. Hinzu komme die attraktive Bewertung von Aktien gegenüber anderen Assetklassen, wobei jedoch mit einer steigenden Volatilität zu rechnen sei. "Die Anpassung der Gewinnerwartungen und das Nachlassen der Euphorie an den Aktienmärkten dürften das erste Halbjahr prägen", sagte Glaser.

Für die zweite Jahreshälfte rechnet der Experte mit einer Beruhigung bzw. Erholung der Märkte. "Ein soft landing bei den Unternehmensgewinnen bei nach wie vor moderaten Aktienbewertungen, ein geldpolitischer Impuls der US-Notenbank sowie eine anhaltend robuste internationale Konjunktur machen einen nachhaltigen Abschwung der internationalen Aktienmärkte überaus unwahrscheinlich!" In der Summe sei 2007 an den entwickelten Aktienmärkten eine Performance inklusive Dividendenerträge von fünf bis zehn Prozent zu erwarten, wobei Europa im Vergleich zu den USA besser positioniert sei. Er rechne mit einer Fortsetzung des langfristigen und deutlich flacheren Aufwärtstrends.