Rohwaren: Worauf man als Investor achten muss
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Rohwaren als Anlageklasse sind nun schon seit längerer Zeit in aller Munde. Dies hängt einerseits mit dem rasanten Anstieg des Ölpreises, andererseits mit der grossen Nachfrage aus Asien nach Industriemetallen wie Nickel oder Kupfer zusammen.
Für den Anleger stellen sich bei Rohwaren jedoch verschiedene Herausforderungen. Dr. Thomas Steinemann
Chefstratege der Vontobel-Gruppe führt auf, dass bei Rohwaren kein Massstab zur Ermittlung eines fairen Wertes existiert. Bei Aktien werden zur Ermittlung eines fairen Wertes die zukünftigen Cash Flows oder Dividenden einer Firma abdiskontiert. Diesen Wert vergleicht man mit dem Marktpreis und kann so feststellen, ob der Marktpreis dem fairen Wert entspricht oder nicht. Da Rohwaren keine Dividenden ausschütten, gebe es aber keine Möglichkeit, den Preis von Rohwaren fundamental einzuschätzen. Der Preis von Rohwaren sei daher lediglich das Ergebnis von globalem Angebot und Nachfrage.
Die zweite Herausforderung bestehe darin, dass man Rohwaren typischerweise nicht physisch kaufen kann. Man muss sich somit an die Terminmärkte begeben. Bei den meisten Rohwaren seien die Terminpreise aber höher als der Kassakurs. Für Investoren sei dies eine ungünstige Voraussetzung für ein Investment, denn es müsse vor Ablauf eines Terminkontraktes zu einem tieferen Kurs verkauft werden, als der Preis des neuen Kontraktes. Wird dies laufend fortgesetzt, bringt dies systematisch Verluste ein, erklärt Steinemann.
Ein Ausweg für den Investor können Rohstoffaktien sein, so der Anlagestratege weiter. "Da wir zum jetzigen Zeitpunkt nach wie vor positiv Aktien gegenüber eingestellt sind, sind Engagements im Rohwarenbereich mittels Rohwarenaktienfonds wesentlich vorteilhafter." Rohstofffirmen seien kaum mit der aktuellen Problematik an den Rohwarenterminmärkten konfrontiert, und manche könnten sogar Nutzen daraus schlagen.
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