Rohstoffhausse: Wo ist sie geblieben?
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Die Rohstoffmärkte sind weltweit an einem historisch wichtigen Punkt angelangt. Für Anleger im Rohstoffmarkt ist es jetzt wichtiger denn je, bei neuen oder bestehenden Positionen strikte Absicherungen gegen die erhöhte Volatilität durchzuführen. Während einige Rohstoffe in den letzten Monaten teilweise brutale Preisrückgänge erlitten, notieren andere auf Preisniveaus, die im historischen Vergleich immer noch als hoch zu bezeichnen sind. Dies eröffnet die Möglichkeit weiterer scharfer Korrekturbewegungen bei einigen Rohstoffen, während andere stark ansteigen können, sollten sich irgendwelche Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung zeigen.
Sollten uns neue Schreckensnachrichten von Seiten der Banken erreichen, dann könnten viele Rohstoffe von der laufenden, vor allem auf die Glattstellung von Leerverkaufspositionen zurückzuführenden Rallye wieder schwächer notieren. Sollte die Kreditkrise jedoch eingedämmt werden und zeigten die Hilfs- und Stützungspakete der Zentralbanken und Regierungen Wirkung, dann dürfte jetzt der Zeitpunkt für die „besten“ Rohstoffe gekommen sein, einen Boden auszubilden und wieder anzusteigen.
Volatilität wird anhalten
Dabei gilt es aber zu beachten, dass die immense Volatilität, die in diesem Jahr einen historischen Höhepunkt bei den Rohstoffen erreichte, sich bis ins Jahr 2009 fortsetzen kann. Viele Rohstoffe befinden sich unverändert im freien Fall, während bei anderen Rohstoffen Preisrückgänge zu beobachten sind, die zwar nicht im Ausmaß der preislichen Dimension, aber sehr wohl in der Kürze der zeitlichen Dimension historische Vergleiche nicht mehr zulassen. Der konjunkturelle Ausblick ist weiterhin unsicher und jede Prognose ist äußerst fraglich. Vor Beginn der Kreditkrise hat nur die letzte Phase der Rohstoffhausse, als sich die Preise kurz vor ihren Höhepunkten befanden, zu einer deutlichen Ausweitung des Angebots geführt. Nun befindet sich der Markt im anderen Extrem: Niedrigstpreise zwingen die Hersteller, ihre Produktion zu kappen.
Möglichkeit steiler Preisanstiege gegeben
Auf der Nachfrageseite ist die Möglichkeit durchaus gegeben, dass trotz der Konjunkturschwäche die Nachfrage nach einigen Rohstoffen schneller wächst, als sonst, weil die Preise so deutlich gefallen sind. Platin ist hierfür ein gutes Beispiel, aber vor allem die Nahrungsmittel, deren Bedarf weltweit immer weiter wächst. Bevor die Preise aber wieder steigen können, muss das Vertrauen an die Märkte zurückkehren. Erst wenn klar ist, wie tief die konjunkturelle Abschwächung sein wird und erst wenn erste stichhaltige Hinweise darauf bestehen, wie lange sich die Konjunkturschwäche hinziehen wird, werden erste ernsthafte Käufer an die Rohstoffmärkte zurückkehren.
Während Industriezweige wie die Automobile, Halbleiter und andere langlebige Güter im Zuge einer Konjunkturerholung große Probleme haben werden, ihre aufgelaufenen Lagerbestände am Markt abzusetzen, könnten die Rohstoffe in eine Phase der Stabilisierung mit knappen Lagerbeständen eintreten, was die Möglichkeit steiler Preisanstiege bei zahlreichen Rohstoffen eröffnet. All jene, die bereits das Ende des Rohstoffbullenmarktes ausrufen, könnten also auf der ganz falschen Seite liegen.
Quelle: Rohstoff-Report
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