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13:25 Uhr, 11.05.2007

Rohstoffe gehören in ein Portfolio

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Wie ein Vergleich mit anderen Anlageklassen seit Oktober 2006 zeigt, ist mit Rohstoffen eine positive Wertentwicklung möglich und sie gehören in einem gut gemischten Portfolio einfach dazu. Dies schreibt die Fondsgesellschaft Union Investment in einem aktuellen Marktkommentar und nennt als Begründung die niedrige bzw. negative Korrelation von Rohstoffen zu Aktien und Renten. Auf diese Zusammenhänge geht eine Analyse von Gary Gorton von der Wharton School und Geert Rouwenhorst von der Yale School of Management über einen Zeitraum von 45 Jahren speziell ein. Dabei springen nach Ansicht der UI-Experten drei Ergebnisse in Auge. Zunächst falle auf, dass Rohstoffe zu Aktien und Anleihen negativ korreliert sind. Das heißt, dass deren Preisentwicklung unterschiedlich verläuft. Außerdem werde der Grad der Unterschiedlichkeit größer, je länger der Anlagehorizont wird. Das treffe vor allem gegenüber Aktien zu. Die Korrelation des fünfjährigen Zeitraums sei hier deutlich negativer als die des vierteljährigen Anlagehorizonts. Der dritte Punkt sei die positive Korrelation mit der Inflation, ebenfalls mit steigender Tendenz, je größer der Zeitraum wird. Ein Rohstoffinvestment biete sich folglich sehr gut als Schutz gegen Inflation an. Aber selbst über einen so langen Zeitraum könnten sich Korrelationen ändern. Dies schmälere aber keinesfalls die Attraktivität von Rohstoffen und sie seien ein wichtiger Portfoliobaustein.

Für die kommenden Monate sind die Spezialisten der Union Investment optimistisch, was die Entwicklung bei den Rohstoffen betrifft. Die weiterhin robust wachsende Weltwirtschaft sollte die Rohstoffpreise unterstützen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwarte im laufenden Jahr mit plus 4,9 Prozent nur eine marginal schwächere Zuwachsrate des weltweiten Bruttoinlandsproduktes als 2006. Positiv dürfte sich zudem die im zweiten Halbjahr zu erwartende Konjunkturbelebung in den USA auf die Rohstoffpreise auswirken.

Unterstützung komme ferner von der Industrieaktivität, die in den letzten Monaten weltweit wieder Fahrt aufgenommen hat. Der Verbrauch an Industriemetallen und die Preise hätten bereits angezogen. Dennoch seien bei manchen Metallen Anzeichen von Überhitzung festzustellen. Hier habe sich die Möglichkeit von Korrekturen erhöht. Beim Rohöl dagegen sei nach dem tiefen Fall im zweiten Halbjahr 2006 seit Jahresanfang wieder eine deutliche Belebung zu verzeichnen. Diese für den Rohstoffinvestor erfreuliche Entwicklung sei Folge der OPEC-Förderreduzierungen sowie einer generellen Nachfragebelebung gewesen. Für die Zukunft sind die Experten beim Rohöl optimistisch, da sie mit einem enger werdenden globalen Angebots-Nachfrage-Verhältnis rechnen. In den OECD-Staaten dürften die Rohöllagerbestände dieses Jahr ihren stärksten Rückgang seit zehn Jahren sehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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