Rohstoffbedarf bleibt weiterhin rege
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) – In den letzten Monaten konnte gerade die deutsche Börse dank einer ausgesprochen lebhaften Wirtschaftstätigkeit, erfreulichen Gewinnsteigerungen und zahlreichen M&A-Aktivitäten sehr kräftige Kurssteigerungen vorweisen. So preschte der DAX seit seinem Tiefstand im März nahezu bis auf 8.000 Punkte vor, was einem Zuwachs von rund 24 Prozent entsprach. Zuletzt jedoch ging das Börsenbarometer wieder in eine Korrekturphase über. Angesichts der rasanten Aufwärtsbewegung seit dem Rückschlag von Ende Februar und Anfang März sei eine Reaktion überfällig gewesen, schreiben die Experten von Union Investment Provatfonds in einem aktuellen Marktkommentar. Durch besser als erwartete Konjunkturdaten in den USA seien irrationale Inflationsängste ausgelöst und damit die Renditen an den Rentenmärkten in die Höhe katapultiert worden. Dies habe die Kurse an den Aktienmärkten auf Talfahrt geschickt.
Im Zuge der weltweiten Korrekturen an den Aktienmärkten gaben auch die Rohstoffpreise deutlich nach. Alles in allem aber hätten sich die Preise von den Rückschlägen gut erholt, ohne jedoch ihre vor den Konsolidierungen erreichten Höchststände erneut zu sehen. Etwas eingetrübt habe sich dann erneut die Entwicklung im Mai präsentiert. Als die Aktienmärkte noch deutlich aufwärts strebten ergaben sich bei den Metallpreisen überwiegend leicht rückläufige Notierungen. Kupferpreise tendierten sogar deutlich nach unten. Gegenwärtig sei die Gesamtsituation jedoch relativ stabil. Die Konsolidierung im Rohstoffsektor habe sich anscheinend bereits im Vorfeld der Rückschläge an den Aktienmärkten abgespielt.
Das weitere Korrekturpotenzial bei Rohstoffen sehen die Experten der Union Investment als begrenzt an. Sie erwarten, dass eine sehr lebhafte Nachfrage aus China und Indien die Metallpreise unterstützen wird. Die chinesische Regierung werde behutsam und maßvoll in ihren Bemühungen vorgehen und weder die Konjunktur nachhaltig eindämmen noch eine Trendwende am Aktienmarkt herbeiführen. Positiv für Rohstoffe dürfte sich auch auswirken, dass die Konjunkturdaten in den USA in jüngster Zeit wesentlich besser ausgefallen seien als erwartet. In der zweiten Jahreshälfte 2007 sei wieder von einer leichten Wachstumsbelebung auszugehen. Insofern dürfte dem Rohstoffbereich die Nachfrage aus den USA als größtem Verbraucher ungebrochen erhalten bleiben. Auch in Europa werde der Rohstoffbedarf angesichts der kräftigen Konjunkturerholung weiterhin rege sein. Ein zusätzliches Plus stellten die M&A-Aktivitäten dar, welche die Kurse der Rohstoffaktien in die Höhe trieben.
Aufgrund ihrer positiven Haltung gegenüber der Weltkonjunktur und damit dem Rohstoffsektor sind die UI-Spezialisten sehr prozyklisch eingestellt. Dies zeige sich in einer starken Favorisierung des Stahlsektors und der stahlnahen Bereiche. Regional liege der Fokus auf Europa aber auch US-Werte würden wieder stärker gewichtet. Hier seien die Bereiche Öl, Gas, Energie sowie Goldminen interessant.
Für Öl prognostizieren die Spezialisten der Union Investment, dass der Preis demnächst noch am oberen Rand eines Preisbandes von 60 bis 70 US-Dollar pro Barrel notieren wird. Das Volumenwachstum werfe aber unverändert Probleme auf. So habe sich die Reduktion von Förderzielen auch in diesem Jahr unvermindert fortgesetzt. Zudem wirke sich der gestiegene Investitionsbedarf negativ auf die Ertragserwartungen der Unternehmen aus. Während dies für Ölförderer ungünstig sei, könnten Ölzulieferer hiervon profitieren. Auch Raffineriegesellschaften seien interessant. Sie profitierten von den hohen Ölpreisnotierungen, da ihre Margen dadurch kräftig anstiegen. Die Höhe der Margen sei hier besonders wichtig, denn die Kosten für den Bau neuer Raffinerien seien enorm.
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