Rohstoff-Report: Zwei Energie-Aktienfonds mit satter Performance

Merrill Lynch Investment Managers bieten zwei Energie-Fonds an, die sich sehen lassen. Mit zwei sehr unterschiedlichen Anlagestrategien, denn die eine investiert in Öl- und Gaswerte, die andere in Aktien aus dem Bereich der alternativen Energien. Beide Fonds nehmen in ihrem jeweiligen Sektor eine Spitzenstellung ein:

1.MLIIF World Energy Fund (WKN 632995): Der Fonds investiert weltweit in mittelgroße Unternehmen, die ihren Schwerpunkt in der Erschließung und Gewinnung von Öl und Gas sowie in der Energieversorgung haben. Im wesentlichen handelt es sich um Unternehmen, die in Deutschland kaum bekannt sind, außer vielleicht Halliburton, die durch ihre Vorzugsstellung im Irak und ihre enge Beziehung zu Donald Rumsfeld Aufsehen erregte. Das Fondsmanagement sucht Firmen aus, die von ihrer Größe eher in der zweiten Reihe zu finden sind, sich aber durch effizientes Management, starkes Wachstum und vor allem auch durch hohe Dividendenrenditen auszeichnen. Wir haben uns einmal vier der 10 Topinvestments angeschaut, EOG Resources, Occidental Petroleum, Transocean und Halliburton. Alle vier Unternehmen haben in diesem Jahr durch exzellente Ergebnisse überrascht. Sie schütten hohe Dividenden aus und haben trotzdem seit Anfang 2003 Kursgewinne von über 100% erzielt. Natürlich befinden sich in diesem Fonds auch Werte, die in der Performance bisher zurückgeblieben sind. Tatsache ist aber, dass der Fonds überdurchschnittliche Kursgewinne erzielt. Der Vergleich mit der Energiebranche spricht für sich:

1 Monat 6 Monate 1 Jahr 3 Jahre
MLIIF World Energy: 9,20% 41,18% 55,38% 93,04%
Branche: Energy Global 5,69% 30,38% 38,71% 56,97%
(Stand Freitag August 2005)

Das Anlagevolumen ist mit 1,8 Milliarden Dollar (Stand: 30. Juni 2005) noch überschaubar. Der Fonds investiert in ca. 40-50 Gesellschaften und wird von S&P, als einziger in seinem Sektor, mit fünf Sternen und einem AA Rating bewertet.

2.MLIIF New Energy Fund (WKN: 630940): Dieser Fonds gilt immer noch als Novum im Markt, obwohl er bereits seit 2001 existiert. Er ist in alternative, unter anderem auch erneuerbare, Energien investiert und erzielt zwar nicht die bei Öl und Gas üblichen, aber doch bemerkenswert hohe Renditen (siehe unten). Wenn man bedenkt, dass es sich um eine Anlagestrategie handelt, die erst in Zukunft ihre höchste Performance erreichen wird, so bedeutet diese hohe Rentabilität, dass ein Investment, zumindest für den langfristig denkenden Anleger, durchaus schon heute Sinn machen müsste. Nach Investitionsschwerpunkten stellt sich dieser Merril-Lynch-IM-Fonds wie folgt dar: Erneuerbare Energien 31,4% (Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse), Fortbewegung/lokale Nutzung 30,6% (z. B. Brennstoffzellen, Mikroturbinen), Technologien für alternative Energien 22,2% (z. B. Energie-Elektronik oder –Software) und Energiespeicherung 10,4% ( z. B. Supraleiter, wiederaufladbare Zellen) (Stand: Juli 2005). Da kann man sich schon fragen, wie in diesen Bereichen Geld zu verdienen ist. Den Anlegern scheint das Fondsprodukt auch nicht ganz geheuer zu sein, denn die Fondsgröße beträgt nur US Dollar 138 Mio. per 30. Juni 2005. Schaut man sich dann aber die Performance über die letzten drei Jahre an, so kann sich diese durchaus sehen lassen. Sie mag in den ersten Jahren noch zurückgeblieben sein, liegt aber seit einem Jahr in einem Trend, der im Vergleich zum Gesamtmarkt beachtlich ist:

1 Monat 6 Monate 1 Jahr 3 Jahre
MIILF New Energy 4,85% 23,27% 37,53% 36,57%
Branche: Energie Global 5,69% 30,38% 38,71% 56,97%
(Stand Freitag August 2005)

Der Fonds ist auch deshalb interessant, weil Merrill Lynch Investment Managers das erste Investmenthaus war, das sich bei alternativen Energien engagierte. Das Management kann inzwischen auf mehr als vier Jahre Erfahrung zurückblicken. Das ist nicht zu unterschätzen, denn der Blick für das Machbare setzt umfassende Kenntnisse voraus, die von den Konkurrenten kaum noch einzuholen sind. Erwähnenswert ist auch, dass der Fonds sein größtes Einzelengagement in der deutschen Solarworld hält, die durch ihr Chinageschäft Aufsehen erregte. Die anderen deutschen Solarfirmen befinden sich nicht unter den 10 Topinvestments, vielleicht auch, weil sie im Falle eines Regierungswechsels sensibler auf Subventionskürzungen reagieren würden. Der Fonds wird von S&P mit zwei Sternen und einem A Rating bewertet.

Merrill Lynch Investment Managers hat im Fondsmanagement mit Rohstoffwerten eine lange Tradition. Viele von Ihnen kennen ja bereits den MLIIF World Mining Fund oder auch den MLIIF World Gold Fund. Über den World Mining Fund haben wir in unserem Report schon mehrfach berichtet. Auch er wird von S&P mit fünf Sternen und sogar mit AAA Rating bewertet.

Über langjährige Erfahrung verfügt Merrill Lynch auch im Energiebereich. Den ersten Energiefonds legte sie bereits 1969 auf. Seitdem werden in einer hauseigenen Analyseabteilung Daten zu allen Energieunternehmen der Welt zusammengetragen und ausgewertet. Das Managementteam wird schon seit vielen Jahren von Robin Batchelor und Poppy Buxton geleitet. Es besteht aus 5 Mitarbeitern, von denen 4 Geologen oder Geophysiker sind. Sie recherchieren vor Ort und halten ständig engen Kontakt zum Management des von ihnen ausgewählten Unternehmens. Kriterien der Auswahl sind effiziente Managementstrukturen, hohes Wachstum und hohes Wachstumspotential. Außerdem achtet das Fondsmanagement sehr darauf, dass nur solche Unternehmen in die engere Wahl gezogen werden, die einen kontinuierlichen und hohen Cash Flow nachweisen können, denn regelmäßige und hohe Dividendenzahlungen sind für Robin Batchelor und Poppy Buxton unabdingbare Voraussetzungen einer Investitionsentscheidung.

Häufig wird der Rohstoff-Report nach Investitionsmöglichkeiten in mittlere und kleinere Unternehmen des Energiebereichs gefragt. Hier ist also ein Fonds, der genau in diese Unternehmen investiert. Das Managementteam kennt das Geschäft aus vielen Jahren professioneller Arbeit und bietet neben dem Investment mit hohem Wachstums- und Gewinnpotential eine Risikostreuung, die bei Anlage in einzelne Aktien nicht möglich wäre.

Auch der New Energy Fund, die Anlage in alternative Energien, wird vom gleichen Team geleitet. Robin Batchelor und Poppy Buxton widmen diesem Bereich einen wesentlichen Teil ihrer Arbeit. Sie besuchen jährlich etwa 200 Unternehmen und wählen die besten 35 bis 45 Unternehmen für den Fonds aus. Wir halten diese doppelte Verantwortung für sehr wichtig, denn künftig werden Tendenzen in der „neuen Energie“ tiefgreifende Auswirkungen auf Öl und Gas haben. Man denke nur an die Auswirkungen, die eine Verwendung von Wasserstoff statt Benzin für den Ölpreis haben würde. Wenn diese Revolution auch nicht über Nacht kommt, so kann sie doch schon frühzeitig die Wertentwicklung einzelner Unternehmen massiv beeinflussen. Rechtzeitiges Handeln ist die Grundlage jedes Anlageerfolgs.

Natürlich ist die Wertentwicklung des MLIIF Worl Energy Funds stark vom Ölpreis abhängig. Wer damit rechnet, dass der Ölpreis zwischen Sommer und Winter noch einmal zurückgeht, sollte mit einer Investition noch warten. Besser noch wäre, in diesen Fonds regelmäßig Teilbeträge zu investieren. Für den New Energy Fund gilt mittelfristig dasselbe, er wird allerdings deutlich weniger von kurzfristigen Ölpreisschwankungen abhängen.

Hinweis in eigener Sache: Der Rohstoff-Report ist eine zweiwöchentliche Publikation der BörseGo GmbH. Die erfahrene Redaktion analysiert in dem kostenlos erscheinenden Rohstoff-Report interessante Rohstoffe und Aktien. In einem Wochenrückblick und in aktuellen Nachrichten werden darüber aktuelle Ereignisse beleuchtet und analysiert. Wir analysieren interessante Rohstoffe wie Öl, Platin und Erdgas und stellen Möglichkeiten vor, in diese Rohstoffe zu investieren. Abgerundet wird das Angebot durch charttechnische Analysen der vorgestellten und interessantesten Rohstoffe. Eine kostenlose Anmeldung ist unter diesem Link möglich (Link).