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09:14 Uhr, 19.08.2005

Rohstoff-Report: Kaffee-Spekulanten sind völlig entmutigt

Soft-Commodities: Die Getreidesorten zeigten in der vergangenen Woche ein gemischtes Bild. Soja gab nach. Für die Saison vergleichsweise hohe Lagerbestände, gutes Wetter, das für hohe Ernteerträge spricht, geringe Nachfrage aus Asien und positive Meldungen aus Südamerika belasten hier den Markt. Mais zeigte sich fest. Die Ernteprognosen wurden zum zweiten Mal zurückgenommen, Spekulanten erhöhen ihre Positionen und auch die Einkäufer der großen Abnehmerländer sind aktiv. Dagegen gab es für die gute Performance von Weizen keine sichtbaren Gründe. Hohe Lagerbestände, gute Ernteaussichten in Kanada, China und in der Ukraine sollten in den nächsten Wochen für Verkaufsdruck sorgen. Obwohl die fundamentale Situation bei Schweinefleisch mit stark steigenden Schlachtzahlen und ungewöhnlich hohem Gewicht pro Tier eher schwach aussieht, ging der Preis um mehr als 5% nach oben. Nach Labor Day, einem der beiden stärksten Verbrauchertage, könnte es hier aber wieder nach unten gehen. Bei Kaffee hat eine leicht nach oben revidierte Ernteprognose aus Brasilien den Markt erneut belastet. Die Enttäuschung, insbesondere der Spekulanten, ist groß. Keine Fröste und sogar positive Ernteprognosen sind ja auch nicht gerade ermutigend. Die Einkäufer der großen Kaffeehäuser halten sich nach wie vor zurück. Der Preis fiel noch einmal um 7%, in den letzten drei Monaten sogar um nahezu 20%. Kaffe, der bisherige Favorit der Anleger unter den Soft Commodities, wird mehr und das „Sorgenkind“. Ähnlich sieht es bei Kakao aus. Eigentlich sollten die Preise steigen, weil die afrikanischen Ernten durch allerlei politische Schwierigkeiten gefährdet sein könnten. Nur scheint niemand darauf setzen zu wollen. Analysten meinen sogar, dass die Preise noch weiter zurückgehen werden. Bei Orangensaft ging es wieder einmal nach oben. Eine neue Tendenz bildet sich aber bisher nicht aus. Das ist auch bis zum Winterbeginn kaum noch zu erwarten.

Hinweis in eigener Sache: Der Rohstoff-Report ist eine zweiwöchentliche Publikation der BörseGo GmbH. Die erfahrene Redaktion analysiert in dem kostenlos erscheinenden Rohstoff-Report interessante Rohstoffe und Aktien. In einem Wochenrückblick und in aktuellen Nachrichten werden darüber aktuelle Ereignisse beleuchtet und analysiert. Wir analysieren interessante Rohstoffe wie Öl, Platin und Erdgas und stellen Möglichkeiten vor, in diese Rohstoffe zu investieren. Abgerundet wird das Angebot durch charttechnische Analysen der vorgestellten und interessantesten Rohstoffe. Eine kostenlose Anmeldung ist unter diesem Link möglich (Link).

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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