Rohölvorräte und Rohölimporte sinken kräftig
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1. Negative Überraschungen beherrschten die heutige Lagerdatenveröffentlichung, die Auswirkungen von Hurrikan „Dean“ sind nun in den Zahlen sichtbar. Die US-Rohöllagerbestände wurden in der vergangenen Woche um 3,5 Mio. abgebaut (Bloomberg-Median: -0,6 Mio. Barrels). Trotz stagnierender USRohölnachfrage kam es zu diesem starken Lagerabbau, da die Rohölimporte vor allem aufgrund von Ausfällen aus Mexiko um 9,2 % zurückgegangen sind. Die USA beziehen ca. 15 % ihrer Ölimporte aus dem südlichen Nachbarland. Die Benzinvorräte schrumpften mit 3,7 Mio. Barrels ebenfalls überraschend stark (Bloomberg- Median: -2,5 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung ging u.a. wegen unvorhergesehenen Ausfällen von Ölraffinerien um 1,4 Prozentpunkte auf 90,3 % zurück. Einzig die Heizöl- und Diesellager konnten um 0,9 Mio. Barrels aufgestockt werden.
2. Nach Hurrikan „Dean“, der keine nennenswerten Schäden an Ölförderanlagen in Mexiko verursacht hatte, richtet sich nun das Hauptaugenmerk der Ölmärkte wieder auf die Fundamentaldaten. Dies führte zu einem Anstieg des Ölpreises erneut über 70 US-Dollar. Das näher rückende Treffen der OPEC-Länder am 11. September beschäftigt die Märkte auch zunehmend. Das Generalsekretariat der Gruppe ließ verlauten, dass der Markt ausreichend mit Rohöl versorgt sei. Diese Äußerung bekräftigt die Erwartung unveränderter Förderquoten für die Zeit nach dem Treffen. In den letzten zwei Monaten zeigte sich jedoch bereits eine schleichende Ausweitung der OPEC- Fördermengen. Denn Preise um die jetzigen Niveaus sind zu verlockend für die OPEC, als dass die in der Vergangenheit beschlossenen Drosselungen vollständig umgesetzt würden.
3. Erwartungsgemäß ist dem Ölmarkt aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und der Turbulenzen an den Finanzmärkten weitere Liquidität entzogen worden. In der Woche vom 15. bis 21. August ging das Gesamtvolumen der Rohöltransaktionen an der NYMEX mit 5,6 % ähnlich stark wie in der Vorwoche zurück. Bei den spekulativen Transaktionen wurde hingegen mit -10,8 % ein viel stärkerer Rückgang verbucht als in der Woche zuvor. Die Netto-Long-Positionen der nicht-kommerziellen Händler wurden auf gut 40 Tausend Kontrakte halbiert. Dies ist der niedrigste Wert seit Ende Mai. In der Tendenz wird damit ein Abwärtsdruck auf den Rohölpreis ausgeübt. Wir bleiben aber bei unserer Meinung, dass der Ölpreis zunächst noch bei ca. 70 US-Dollar pro Barrel (für WTI) fundamental gut gestützt ist.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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