Rohöllager: Pendel schlägt in die erwartete Richtung aus
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Diese Woche lag der Markt mit seinen Erwartungen für die US-Lagerbestandszahlen bezüglich des Vorzeichens der Veränderung zwar richtig, unterschätzte jedoch deren Ausmaß. Die US-Rohöllagerbestände stiegen um 3,9 Mio. Barrels kräftig an (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Die Benzinvorräte wurden hingegen erneut merklich abgebaut: Sie sanken um 3,4 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -2,0 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 86,3 % an. Zu dieser Zeit des Jahres erreicht die Kapazitätsauslastung überlicherweise den tiefsten Stand. Je früher sie wieder ansteigt – angesichts der näher rückenden Sommermonate, in denen die Benzinnachfrage tendenziell kräftig zunimmt –, desto weniger Aufwärtsdruck ist auf Sicht der kommenden Monate seitens der Produktnachfrage auf den Rohölpreis zu erwarten. Auch die Heizöl- und Diesellagerbestände nähern sich saisonbedingt ihren Jahrestiefständen und sanken in der vergangenen Woche erwartungsgemäß um 1,7 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -1,5 Mio. Barrels).
2. Die vergangenen Tage waren durch Rohölpreisrückgänge gekennzeichnet, die unseres Erachtens jedoch kein Zeichen für eine fundamentale Entspannung darstellen. Vielmehr wurden zuletzt – auch aufgrund der Ereignisse an den US-Hypothekenmärkten – vermehrt globale makroökonomische Risiken wahrgenommen, die die Märkte zu der Erwartung einer schwächeren Rohölnachfrage verleiteten und somit zu einem Rückgang des Ölpreises beigetragen haben. Auch die Entscheidung der OPEC-Länder, ihre Fördermengen unverändert zu lassen, nahmen die Märkte positiv auf. Zwar stimmen wir mit den OPEC-Ländern in der Einschätzung einer „stabilen und gesunden“ Marktsituation zum jetzigen Zeitpunkt überein. Wir sehen jedoch auf Sicht der kommenden Monate durch die weitere Umsetzung der bereits beschlossenen OPEC-Fördermengenkürzungen bei gleichzeitig dynamisch expandierender Nachfrage nachhaltige Verengungstendenzen – und somit merklichen Preisaufwärtsdruck – am Rohölmarkt.
3. Ein weiterer leichter Aufbau der Netto-Long-Positionierung der nicht-kommerziellen Händler an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) vermochte in der vergangenen Woche dem sinkenden Rohölpreis nichts entgegenzusetzen. Wir rechnen damit, dass sich die Netto-Long-Positionierung der Spekulanten, nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen makroökonomischen Risikowahrnehmung der Märkte, in der kommenden Woche verringern dürfte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.