Rohöl: Weiterer Aufbau der Rohöllagerbestände
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Bei den Öllagerbeständen in den USA setzt sich die Entwicklung der vergangenen Wochen fort. Erneut wurden die Rohöllagerbestände mit +4,8 Mio. Barrels deutlich stärker aufgebaut als erwartet (Bloomberg-Median: +2,5 Mio. Barrels). Hier machen sich weiterhin hohe Rohölimporte und eine immer noch vergleichsweise geringe Kapazitätsauslastung bei den Raffinerien bemerkbar. Im Gegensatz dazu setzt sich der Rückgang der Produktlagerbestände weiter fort. Die Benzinlagerbestände sanken zwar mit -881.000 Barrels nicht ganz so stark wie erwartet (Bloomberg-Median: -1,2 Mio. Barrels). Dafür fiel das Minus bei den Diesel- und Heizöllagerbeständen mit 3,9 Mio. Barrels deutlich stärker aus als erwartet (Bloomberg- Median: -1,8 Mio. Barrels).
2. Trotz des anhaltenden Aufbaus der Rohöllagerbestände notiert der Ölpreis bereits wieder auf einem erstaunlich hohen Niveau. Dies dürfte einerseits auf den klaren Abwärtstrend bei den Produktlagerbeständen zurückzuführen sein. Andererseits fokussiert der Markt wieder stärker auf die wenig vertrauenserweckenden Kommentare, die jüngst aus dem Iran zu vernehmen sind. Zudem wurde Venezuela auf der Suche nach neuen lukrativen Einnahmequellen für den Staatshaushalt offensichtlich wieder einmal fündig und kündigte an, ausländische Ölkonzerne rückwirkend für das im Orinoco River Basin, als Beiprodukt der Ölproduktion, geförderte Erdgas besteuern zu wollen. All diese Entwicklungen deuten ganz klar darauf hin, dass das Klima am Ölmarkt in Zukunft noch deutlich rauer werden wird.
3. Die Positionierungsdaten an der New York Mercantile Exchange weisen weiterhin vergleichsweise hohe Netto Short-Positionen seitens der nicht-kommerziellen Händler aus. Das weitere Abwärtspotenzial dürfte allerdings begrenzt sein. Zwar ist davon auszugehen, dass der anhaltende Aufbau der Rohöllagerbestände auch in den nächsten ein bis zwei Monaten immer wieder für vorübergehende Preisrückgänge sorgen wird. Die Marke von 60 USD/bbl sollte dabei allerdings nicht deutlich unterschritten werden. Hohe Rohöllagerbestände reichen zwar kurzfristig aus, um in der nachfrageschwächeren Zwischensaison für etwas Entspannung bei der Preisentwicklung zu sorgen. Sie ändern allerdings wenig an den mittel- bis langfristigen Preisrisiken. Mittelfristig dürfte der Markt wieder deutlich stärker von geopolitischen Risiken sowie der bevorstehenden Driving bzw. Hurrikan Season dominiert werden.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.