Rohöl: Weitere Aufstockung der US-Lagerbestände
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1. Die US-Lagerbestände für Rohöl wurden in der vergangenen Woche um 1,1 Mio. Barrels aufgestockt. Die Analysten haben nicht geglaubt, dass die Rohölvorräte zum dritten Mal in Folge ausgebaut würden (Bloomberg-Median: -0,5 Mio. Barrels). Im historischen Vergleich sind die Rohöllager nunmehr der Jahreszeit entsprechend recht prall gefüllt, sodass die USA für die ersten Sommerwochen gewappnet sein dürfte. Der sechste Aufbau in Folge bei den US-Benzinlagerbeständen in der vergangenen Woche um 1,1 Mio. Barrels spricht auch dafür, dass die Driving Season, die am 29. Mai begonnen hat, ohne Engpässe anlaufen kann. Die Märkte waren noch optimistischer und erwarteten einen stärkeren Aufbau der Benzinvorräte (Bloomberg-Median: 1,5 Mio. Barrels). Ein schlechtes Anzeichen stellt allerdings der Rückgang der Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien dar, die von einem relativ niedrigen Niveau aus um weitere 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 91,0 % gesunken ist. Die US-Lagerbestände für Heizöl und Diesel wurden in der vergangenen Woche wie von den Analysten erwartet um 1,8 Mio. Barrels ausgebaut.
2. Die Rohölmärkte sind weiterhin verunsichert. Einerseits reagieren sie jeweils kurzfristig auf die US-Lagerbestandsveränderungen. So gab der Ölpreis nach der Veröffentlichung der Daten kurzzeitig nach. Andererseits zeigt sich die Verunsicherung durch die starken Reaktionen der Märkte auf jede neue Nachricht bezüglich des Atomstreits mit dem Iran. So erhöhte sich der Preis für die Sorte WTI an Pfingstmontag auf über 73 US-Dollar, weil der Iran mit einer Beeinträchtigung des Energietransportweges in der Region drohte. Gestern wurde jedoch dieser Anstieg wieder einkassiert, als der Iran äußerte, positive Zeichen in dem von den fünf UN-Vetomächten und Deutschland vorgelegten Plan zur Lösung des Atomkonflikts zu sehen. Trotz dieser jüngst positiven Entwicklung rechnen wir nicht mit einer schneller Entspannung der Situation. Die Unsicherheit bleibt und hält den Ölpreis weiterhin hoch.
3. Die Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange wurde in der vergangenen Woche weiter abgebaut. Seit vier Wochen wettet nunmehr eine immer geringere Mehrheit der Spekulanten auf weiter steigende Ölnotierungen. Mit dem Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen sinkt zwar der Aufwärtsdruck auf die Preise; wir rechnen jedoch damit, dass von Seiten der Spekulanten weiterhin keine Preisrückgänge erwartet werden.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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