Kommentar
11:57 Uhr, 09.02.2006

Rohöl: Vorübergehende Entspannung

1. Bei der Entwicklung der Öllagerbestände in den USA setzte sich der Trend der Vorwochen fort. Die Rohöllagerbestände sanken leicht um 318.000 Barrels im Vergleich zur Vorwoche. Erwartet wurde ein Plus von 1,0 Mio. Barrels. Währenddessen hält der kräftige Aufbau der Benzinlagerbestände an. Erneut war ein Plus von 4,3 Mio. Barrels zu verzeichnen, obwohl lediglich ein Plus von 2,0 Mio. Barrels erwartet wurde. Die Diesel- und Heizöllagerbestände schließlich fielen um 313.000 Barrel gegenüber der Vorwoche. Hier wurde keine Veränderung erwartet. Die Kapazitätsauslastung lag 1,21 Prozentpunkte unter dem Niveau der Vorwoche. Angesichts der anstehenden Instandhaltungsarbeiten bei zahlreichen Raffinerien dürfte sich die Auslastung in den nächsten Wochen weiter verschlechtern.

2. Der Ölpreis hat in den vergangenen Tagen weiter nachgegeben. Ausschlaggebend dafür dürfte das leichte Abebben der Nachrichtenflut im Atomstreit mit dem Iran gewesen sein, was für den Moment ausreicht, um für etwas Entspannung zu sorgen. Angesichts der anstehenden Termine (Gespräche mit Russland, IAEA Treffen, UN-Sicherheitsrat) in den nächsten Wochen kann das Thema sehr schnell wieder in den Vordergrund treten und die Geschehnisse am Ölmarkt beherrschen bzw. für deutliche Ölpreisanstiege sorgen. Hohe Volatilität bei der Ölpreisentwicklung wird weiter an der Tagesordnung stehen, insbesondere am kurzen Ende der Futures-Kurve. Das lange Ende zeigte sich trotz der Preisrückgänge der vergangenen Tage ausgesprochen stabil auf sehr hohem Niveau. Das Abwärtsrisiko sollte aber auch am kurzen Ende begrenzt sein. Ein deutlicher Rückgang unter die Marke von 60 US-Dollar pro Barrel erscheint angesichts der erheblichen geopolitischen Risiken unwahrscheinlich.

3. An der New York Mercantile Exchange hielten die nicht-kommerziellen Händler in der Vorwoche erstmals seit September wieder eine leichte Netto-Long-Position. Diese ist allerdings noch weit entfernt von den Höchstständen der Vorjahre. Zudem dürften die Preisrückgänge der vergangenen Tage wieder von einem Abbau der Long-Positionen begleitet worden sein.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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