Kommentar
07:49 Uhr, 22.11.2010

Rohöl – von Boom (noch) keine Spur

Erwähnte Instrumente

  • Oil Express Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  

Während man in verschiedenen Rohstoff-Sektoren durchaus von einer sich abzeichnenden Blasenbildung sprechen kann, sieht die Lage beim Rohöl noch deutlich moderater aus. So konnte sich das schwarze Gold seit dem Crash 2008 bei einem Tiefstkurs von etwas mehr als 32 US-Dollar für ein Barrel amerikanischen Leichtöls der Sorte WTI im Wert zwar wieder etwas mehr als verdoppeln, doch fehlt auf einem aktuellen Niveau von ca. 83 US-Dollar bis zum Allzeithoch ebenfalls aus dem Sommer 2008 bei über 147 US-Dollar noch einmal ein ganz schönes Stück nach oben. Dies zeigt sich auch an der mit „nur" rund sechs Prozent Kursplus in diesem Jahr mehr als mageren Ausbeute, die von anderen Rohstoffen bis vor kurzem noch innerhalb weniger Tage erzielt werden konnte.

Die noch immer sehr hohen Lagerbestände dürften auch in nächster Zeit einen stärkeren Preisschub beim Öl verhindern, auch wenn die US-Energiebehörde EIA für 2011 laut der Commerzbank von einem Anstieg der Ölnachfrage um 1,4 Mio. Barrel pro Tag ausgeht und die Produktion in Nicht-OPEC-Ländern im nächsten Jahr ebenfalls sinken dürfte, was die Gesamtsituation wieder verschärfen könnte. Letztendlich dürfte wohl die US-Konjunktur den Weg vorgeben, auf dem sich der Ölpreis in nächster Zukunft bewegen wird. Geoff Howie von MF Global in Singapur ist hier jedenfalls optimistisch und attestiert dem Ölmarkt derzeit einen Zustand, in dem „die Trümmer der Jahre 2008 und 2009 beiseite geschafft" sind. Dabei geht er von einer steigenden Wahrscheinlichkeit eines Kursausbruchs nach oben aus, je länger die Notierung in einer Range zwischen 70 und 90 US-Dollar verharrt.

Anleger könnten sich vor diesem Hintergrund mit einem maximal nur 18 Monate laufenden Express-Zertifikat auf den S&P GSCI Crude Oil ER Index von Morgan Stanley flexibel am Ölmarkt platzieren. Das noch bis 3. Dezember zeichenbare Papier verfügt über eine Währungsabsicherung und kann bereits vierteljährlich vorzeitig fällig gestellt werden, wobei als Tilgungsschwelle das am 7. Dezember zu fixierende Startniveau fungiert. Sollte es bereits nach drei Monaten zur Kündigung kommen, erhält der Investor neben dem Nennwert auch einen Zusatzbetrag in Höhe von zwei Euro. Andernfalls verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Vierteljahr, an dessen Ende dann eine Express-Zahlung von vier Euro zur Disposition steht. Insgesamt ist an den sechs möglichen Stichtagen eine Rendite von zwölf Prozent erzielbar. Für den Fall, dass der Öl-Index auch bei Endfälligkeit im Juni 2012 unter 100 Prozent des Emissionsniveaus notiert, wobei auch mögliche Auswirkungen des Rollmechanismus beachtet werden müssen, schützt ein indikativ 30-prozentiger Puffer vor einem Verlust, indem zumindest noch der Nennbetrag zur Auszahlung gelangt. Erst wenn am Ende der Basiswert unter die 70-Prozent-Barriere gefallen ist, wird der tatsächliche Indexverlust eins zu eins an den Anleger weitergegeben.

Der Rohstoff-Report Tipp:Das neue Express-Zertifikat bietet Investoren die Möglichkeit, auch relativ kurzfristig auf seitwärtsgerichtete bis leicht steigende Ölpreise zu setzen, da selbst die maximale Laufzeit nur 18 Monate beträgt. Die dabei erzielbare Rendite beläuft sich auf acht Prozent p.a.

Öl Express-Zertifikat quanto

Emittent/WKN:

Morgan Stanley / MS0DVB

Laufzeit:

07.06.2012

Preis: (in Zeichnung: 08.11.10 – 03.12.10)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 0,5 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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