Rohöl: Überraschend starker Rückgang der Lagerbestände
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1. Der gestern veröffentlichte starke Rückgang der US-Benzinlagerbestände überraschte die Analysten. Mit 5,4 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -2,2 Mio. Barrels) ist dies der stärkste Rückgang seit August 2003. Somit verstärkte sich abermals die seit Anfang März anhaltende rückläufige Tendenz. Auch die Rohöllagerbestände sind in der letzten Woche wider Erwarten um 0,8 Mio. Barrels gesunken (Bloomberg-Median: +2,3 Mio. Barrels). Die Bestände an Heizöl und Diesel gingen um 2,7 Mio. Barrels zurück (Bloomberg-Median: -1,4 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung stieg zwar leicht von 85,6 % auf 86,2 %, liegt damit aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. In der Tat ist um diese Jahreszeit eine um etwa fünf Prozentpunkte höhere Kapazitätsauslastung üblich. Hierfür dürften die derzeit durchgeführten Wartungsarbeiten an vielen US-Raffinerien verantwortlich sein. Diese werden aufgrund der verheerenden Hurrikanschäden vom vergangenen Herbst und deren Folgewirkungen für die Weiterverarbeitung von Rohöl ungewöhnlich spät vorgenommen.
2. Der deutliche Lagerrückgang ging mit einer starken kurzfristigen Reaktion des Marktes einher. Der Preis für die Rohölsorte WTI erhöhte sich kurz nach der Veröffentlichung der Lagerbestandsdaten um bis zu 80 Cent auf 71,80 US-Dollar, ging in der Folgezeit aber wieder zurück.
3. Zu den enttäuschenden Lagerbestandsdaten kommt hinzu, dass anhaltende politische Risiken den Rohölpreis weiter nach oben treiben. Angesichts der sich verschärfenden Iran-Krise und der anhaltenden Unruhen in Nigeria ist mit einer Fortsetzung der Aufwärtstendenz bei der Rohölpreisentwicklung zu rechnen.
4. An der New York Mercantile Exchange wettet die Mehrheit der Spekulanten weiterhin auf steigende Rohölpreise. Die Netto Long-Positionierung blieb in der vergangenen Woche nahezu unverändert. Bei der aktuellen Nachrichtenlage ist damit zu rechnen, dass die Netto Long-Positionen weiter ausgebaut werden, was zusätzlichen Aufwärtsdruck für die Preise in sich birgt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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