Rohöl: Turbulent geht es auch bei den US-Lagerdaten zu<br />
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1. Die heutigen US-Lagerzahlen brachten einige größere Überraschungen, vor allem bei den Beständen für Rohöl und Benzin. Die US-Rohölvorräte sanken unerwartet um 4,8 Mio. Barrels. Die Analysten hatten hingegen einen Aufbau erwartet (Bloomberg-Median: 1,8 Mio. Barrels). Auch die Benzinlager enttäuschten mit einem Minus von 3,8 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -1,5 Mio. Barrels). Dabei sank die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien nur leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 85,8 %. Einzig die Heizöl- und Diesellager überraschten mit einem Abbau der Vorräte um lediglich 1,3 Mio. Barrels positiv (Bloomberg- Median: -2,7 Mio. Barrels). Zwar reagierte der Ölpreis kurzfristig recht kräftig auf die enttäuschenden Zahlen. Doch das Gesamtniveau der US-Lagerbestände ist weiterhin zufriedenstellend, sodass von dieser Seite keine akuten Versorgungsengpässe zu befürchten sind.
2. Die Aktienmarktturbulenzen der vergangenen Tage ließen den Rohölpreis erwartungsgemäß nicht kalt. Er schwankte stärker als sonst, verharrte jedoch zumeist über 60 US-Dollar. Wir sehen aufgrund dieser Turbulenzen weder eine nachhaltige Niveauveränderung beim Rohölpreis noch einen neuen richtungweisenden Trend bei dessen Entwicklung. Vielmehr werden von nun an, nachdem die Sondereffekte des milden Winters ausgelaufen sind, wieder die fundamentalen Faktoren maßgeblich für die Preisentwicklung verantwortlich sein. Derzeit zeigt sich vor allem die US-Nachfrage sowohl für Rohöl als auch für Ölprodukte von ihrer starken Seite und stützt somit den Preis. Bezüglich des Angebots rechnen wir seitens der OPEC nicht mit dem Beschluss einer weiteren Fördermengenkürzung beim nächsten außerordentlichen Treffen am 15. März in Wien.
3. Die nicht-kommerziellen Händler haben in der vergangenen Woche (bis einschließlich 27. Februar) ihre Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) weiter ausgebaut. In diesen Zahlen spiegeln sich die jüngsten Aktienmarktturbulenzen bislang kaum wider, daher bleibt es spannend abzuwarten, welche Erwartungen die Mehrheit der Spekulanten aus den Turbulenzen für die Rohölpreisentwicklung abgeleitet hat. Gestiegene Rezessionsängste dürften zu einem Abbau der Netto-Long-Positionen geführt haben. Die Ausverkäufe an den Aktienmärkten könnten aber auch die Fantasien für Rohstoffanlagen beflügelt und damit die Erwartung steigender Notierungen, also einen Ausbau der Netto-Long-Positionierung, bewirkt haben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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